Die Autorin erzählt eine für unsere Zeit, die von Vernunft und KI dominiert wird , eher ungewöhnliche Geschichte,. Giulianos Lebensweg beginnt traurig , aber nicht ungewöhnlich. Giulianos Lebensmittelpunkt ist seine Mutter. Der Vater ist für ihn eine Person, die Schrecken verbreitet. In der Schule wird er gemobbt. Seine Welt zerbricht mit dem Verschwinden seiner Mutter. Giuliano wendet sich Gott zu, tritt in ein Kloster ein und nennt sich nun Laurentius. Auch hier bleibt er ein Außenseiter. Um so mehr als er berichtet, er habe den heiligen Franziskus in der Basilika gesehen. Keiner glaubt ihm. Man hält ihn für verrückt. Doch Laurentius ist nicht bereit, das ihm widerfahrende Wunder zu leugnen. Ein langer Leidensweg beginnt. Trotz gelegentlicher Zweifel hält er an seinem Glauben und seinen Überzeugungen fest. Er ist sich sicher, dass die Erscheinung Franziskus eine Botschaft von Gott war, die Welt vor der Zerstörung durch den Menschen zu retten.
Eine Heiligenerscheinung in der heutigen Zeit wird vermutlich beißenden Spott oder zumindest große Skepsis auslösen. Wahrscheinlich würde auch ich zweifeln. Auf der anderen Seite ist Gottes Beistand und Weckruf gerade jetzt nicht dringend notwendig ? Was mich tief bewegt hat, dass Laurentius sich niemals beirren lässt und bereit ist auch für seine Überzeugungen zu sterben. Obwohl ich Laurentius als Person nicht mochte, habe ich zeitweise mitgelitten und dann war ich wieder wütend auf ihn. Auch habe ich mir die Frage gestellt, ob es nicht doch eine eingebildete Erfahrung war und Laurentius verrückt. Dennoch hat mir die Idee gefallen, dass Gott uns mit dem Wunder wachrütteln will. damit wir seine Schöpfung bewahren. Dass er uns nicht verlassen hat.
Für mich war das Buch eine ungewohnte Leseerfahrung, abseits meiner üblichen Lektüre. Ich fand die Geschichte spannend und unterhaltsam. Sie hat mich mehrmals zum Nachdenken gebracht und ist in meinen Augen auch geeignet für Leser, die mit der Kirche nichts am Hut haben .