Die Autorin führt mich mit der Geschichte auf die Kimbrische Halbinsel 100 v. Chr.
Die Römer gewinnen durch Handel immer mehr an Einfluss. Die Kriegerin Erkenhild. die die Römer aus persönlichen Gründen hasst, möchte ihren Heerkönig Thorwaltshunt zu einem Krieg gegen diese bewegen. Unterstützung erfährt sie durch die Großdruidin Busla, die ihre eigenen Ziele verfolgt. Da Thorwaltshunt zögert, schmieden die beiden den Plan, in Besitz des sagenumwobenen Silberkessels von Gundestrup zu gelangen. Der Kessel soll unbesiegbar machen und Thorwaltshunt zum Krieg verleiten. Da der Kessel in einem Grab ist, zudem mit einem starken Fluch belegt und Grabraub mit dem Tode bedroht wird, bringt Erkenhild die junge Tandlerin Katek durch eine List dazu, den Kessel zu stehlen. Der Raub setzt Entwicklungen in Gang, deren Beeinflussungen nicht mehr in der Hand der Beteiligten liegt.
Der Roman hat mich ausgesprochen gut unterhalten. Rache, Manipulation, Habgier, Betrug, unerfüllte Liebe und ein Meuchelmord verwebt die Autorin zu einer mitreißenden und fesselnden Geschichte.
Besonders gut gefallen hat mir die Großdruidin Busla. Nicht , dass ich sie sympathisch fand, ich war fasziniert von ihrer Begabung, andere Menschen durch ihre Taschenspielertricks und dem Schüren von Ängsten zu ihrem Zweck zu manipulieren.
Heerkönig Thorwaltshunt war für mich eher eine tragische Figur. Ein alternder Herrscher mit schwindender Manneskraft, der sich und seinem Stamm nochmal beweisen will, dass er nicht zum alten Eisen gehört. So tappt er in Buslas Falle und verliert seine Ehre und den Respekt aller.
Meine Lieblingsfigur war die junge Diebin Katek. Zu Beginn will sie nur beweisen, das sie von Wert ist und ihren Beitrag zum Lebensunterhalt der Gemeinschaft leisten kann, wenn auch durch Diebstahl. Ihr wird mehrmals übel mitgespielt und sie wird um den in ihren Augen gerechten Lohn betrogen. Ihre Gier nach Reichtum und der verständliche Wunsch nach Rache erreichen einen Grad von Besessenheit, der sie jede Vorsicht vergessen lassen.
Die Geschichte endet tragisch und in meinen Augen folgerichtig und gerecht. Mich hat die Handlung in ihren Bann gezogen und mich die Zeit und die Welt um mich rum vergessen lassen. Da kann ich die paar kleinen Ungereimtheiten sehr gut verschmerzen.