Sebastian reist in das beschauliche Dorf Ayleswick - on - Teme. Begleitet wird er von seine Ehefrau Hero und ihrem kleinen Sohn. Er will dort den letzten Wunsch eines Bekannten erfüllen und gleichzeitig mehr über seine Abstammung erfahren , denn den Namen seines biologischen Vaters kennt er nicht. Was als Familienausflug gedacht war, wird schnell zu einer aufwändigen Mordermittlung. Eine junge Frau wurde ermordet und der Täter inszeniert es als Selbstmord. Es gibt keine brauchbaren Spuren und das Leben des Opfers ist ein weißes Blatt, das darauf wartet, beschrieben zu werden. Welche Rolle spielt der jüngere Bruder von Napoleon Bonaparte, der sich dort bei einer befreundeten Adligen aufhält ? Und Sebastian stößt auf weitere verdächtige Selbstmorde - immer junge Frauen von bezaubernder Schönheit. Sollte dieser beschauliche Ort Schauplatz einer Vielzahl ungesühnter, grausamer Verbrechen sein ? Sebastian selbst kämpft mit eigenen Dämonen, muss er doch befürchten , mit dem Mörder verwandt zu sein.
Ich liebe diese Reihe. Werden in Krimis aus dieser Zeit gerne Ermittler aus Nicht-Adelskreisen ins Rennen geschickt, gehört Sebastian dem Hochadel an. Seine Ermittlungen haben also ganz andere Probleme und das finde ich zur Abwechslung erfrischend und sehr spannend. Sebastian ist mir rundum sympathisch. Er ist intelligent, empathisch, hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, liebt seine Freiheitsliebende Ehefrau und lässt ihr genügend Raum. Dieser Fall ist in meinen Augen sehr tragisch. Zum einen sind in der Mehrzahl junge unschuldige Mädchen die Opfer. Zum anderen haben mich Sebastians Seelenqualen stark berührt und ich habe gehofft, dass seine Befürchtungen grundlos sind. Es gibt eine Vielzahl von Verdächtigen und unterschiedlicher Tatmotive. Sebastians Überlegungen haben mich in jedem einzelnen Fall überzeugt, bis erneut etwas geschieht, das ein anderes Licht darauf wirft. Ich hatte bis zur letzten Seite keine wirkliche Ahnung, wer der Mörder ist. Besonders gut gefallen hat mir, dass Hero in diesem Fall bei den Ermittlungen mit hilft und auch hier Sebastian auf Augenhöhe begegnet. Erwähnenswert finde ich zudem den historischen Kontext, der mehrfach eine wichtige Rolle spielt und ein mehr als schlechtes Licht auf die Beziehungen zwischen Adligen und Landbewohnern wirft.