Die Geschichte wird aus der Sicht von Nicolette, die Nic genannt wird, in der ersten Person erzählt. Ich konnte gut in ihre Gedankenwelt eintauchen, auch wenn ich sie nicht immer nachvollziehen konnte.
Nic hat ihr Heimatstadt vor 10 Jahren verlassen, um aufs College zu gehen und danach in Philadelphia zu leben. Sie kommt nur mehr selten nach Hause. Dieses Mal kommt sie auch nur zurück, weil ihr Bruder ihr gesagt hat, dass sie das Haus ihres Vaters, der schon seit einem Jahr in einem Pflegeheim lebt, verkaufen müssen. So nutzt die Schulpsychologin ihre Sommerferien, um ihren Beitrag zu leisten und das Haus auszuräumen und auf Vordermann zu bringen.
Du veränderst dich, aber die Vergangenheit ist noch da. Das Einzige, was sich bewegt, bist du.
Tag 1 - Seite 34
Nic erinnert sich immer wieder an ihr Leben, bevor sie weggegangen ist. Durch die Rückblicke erfährt der Leser mehr über Nic und ihre Freunde. Alle Charaktere außer Nic bleiben allerdings ziemlich blass.
Die Geschichte beginnt mit Tag 1, springt dann im nächsten Kapitel zu Tag 15 und wird ab da rückwärts bis zu Tag 1 zurück erzählt. Das hört sich interessant an, ist aber beim Lesen sehr verwirrend und trägt kaum zum Lesevergnügen bei. Erst ab der Hälfte war ich dann so richtig in der Geschichte drinnen.
Spannung war in der ersten Hälfte kaum vorhanden. Die Autorin hat es aber trotzdem geschafft, mich immer wieder neugierig zu machen, wie es weitergeht und herauszufinden, was hinter Corrines Verschwinden steckt, was aber zum größten Teil an den Rückblenden lag. Zwischendurch habe ich mir aber auch immer wieder die Frage gestellt, wo das Ganze hinführen soll. Die Handlung plätschert dahin und ist über große Teile der Geschichte ziemlich langatmig.
Kurz nach der Hälfte gibt es eine überraschende Wendung, die dann endlich mehr Spannung aufkommen lässt. Ab da konnte Megan Miranda die Spannung auch gut halten und mich ein paar Mal überraschen.
Alles ist miteinander verwoben - die Wahrheit, die Fiktion -, und manchmal ist beides schwer auseinanderzuhalten. Manchmal ist es schwer, sich daran zu erinnern, was daran real ist und was nicht.
Tag 12 - Seite 127
Als Thriller geht die Geschichte nicht ganz durch, hat mir doch Nervenkitzel und Spannung über weite Teile gefehlt. Außerdem sind für mich am Ende noch ein paar Fragen offen geblieben.
Die Umsetzung der Geschichte mit dem Rückwärtserzählen hat mich nicht überzeugt, besonders weil es anfangs zu verwirrend war und die Autorin in der ersten Hälfte keine Spannung aufbauen konnte.