Emily Austin nimmt uns in Everyone in This Room Will Someday Be Dead mit in Gildas (Kopf-)Welt, die gerade ihren Job verloren hat und sich aufgrund Ihrer Panikattacken und zwanghaften Gedanken zum Thema des Todes Therapie wünscht. Nachdem Sie also einem Flyer für ein gratis Beratungsangebot folgt, findet sie sich plötzlich vor der Tür einer katholischen Kirche und wird kurz darauf vom Priester mit der Bewerberin für eine Sekretariatsstelle verwechselt. Die atheistische, queere Gilda findet sich nun durch peinliche Interaktionen und der Inabilität, abzulehnen, plötzlich bei der lokalen katholischen Kirche angestellt. Zwischen moralischen Dilemmas, komischen Zufällen und der ein oder anderen Panikattacke verstrickt sich Gilda immer weiter in Ihr Netz aus Lügen und muss sich immer wieder Ihren heimtückischen Gedanken stellen.
Austin hat mich mit ihrem Debutroman zutiefst berührt und mich vollkommen in die gedankenfokussierte Perspektive einer imperfekten, identfizierbaren jungen Frau mit Angststörungen und depressiven Gedanken hineinversetzt. Der äusserst authentische Schreibstil der Autorin kombiniert morbide und traurige Szenen mit unglaublich lustigen und identifizierbaren Situationen, und genau dieser Kontrast macht die Geschichte so nahbar, spannend und bittersüss. Ich konnte das Buch kaum weglegen und kann es nur wärmstens weiterempfehlen.