Mit Aber Töchter sind wir für immer schafft Christiane Wünsche eine einfühlsame und tiefgründige Familiengeschichte, die den Leser mit auf eine emotionale Reise nimmt. Das Buch behandelt auf beeindruckende Weise die Frage, wie Geheimnisse und Ängste über Generationen hinweg das Leben prägen können und wie schwer es fällt, sich der Wahrheit zu stellen.
Die Handlung dreht sich um drei Schwestern, die sich anlässlich des 80. Geburtstags ihres Vaters im Elternhaus treffen. Während die Gegenwart aus Sicht von der Jüngsten, Britta, erzählt wird, wird die Vergangenheit aus Sicht der anderen beiden Schwestern und den Eltern beschrieben. Die Protagonisten erkennen nach und nach, welche Auswirkungen verdrängte Wahrheiten auf ihr eigenes Leben haben. Wünsche gelingt es, jede Figur authentisch und nachvollziehbar darzustellen, wodurch die Leser sich in ihre Konflikte, Hoffnungen und Ängste hineinversetzen können. Jede Figur erhält ihre eigene Stimme, was der Geschichte enorm viel Tiefgang bietet.
Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie die Autorin das Thema familiärer Bindungen und individueller Selbstfindung verwebt. Die emotionale Tiefe und die feinfühlige Sprache sorgen dafür, dass man sich der Geschichte nicht entziehen kann. Die Dynamik zwischen den Charakteren ist realistisch dargestellt, und die Spannung baut sich Stück für Stück auf, bis schließlich lange verborgene Geheimnisse ans Licht kommen.
Dieses Buch zeigt eindrucksvoll, wie schwierig es sein kann, sich der Wahrheit zu stellen – nicht nur aus Angst vor Veränderung, sondern auch vor vermeintlichem Verlust. Es ist eine Geschichte über Mut, Versöhnung und die Kraft der Familie. Wer Familienromane mit emotionaler Tiefe und klugem Erzählstil schätzt, wird an diesem Buch großen Gefallen finden.