Das Buch hat einfach Spaß gemacht. Cooles Fantasy-Setting mit Steampunk-Elementen und Drachen, ich meine wer liest das denn nicht gern?
Zudem ist Dragon Games das beste Beispiel dafür, dass selbstverlegte Bücher Verlagsstandard haben können! Es übertrifft sicherlich sogar einige traditionell verlegte Bücher. Ganz großes Lob an die Autorin an dieser Stelle. Ich habe zwischendurch sogar mal vorne nachgeschlagen, um sicher zu gehen, dass ich das mit dem Selbstverlag richtig verstanden hatte, weil ich es qualitativ so überdurchschnittlich gut fand.
Das Worldbuilding war in meinen Augen wirklich toll, ich habe das Stahlimperium sehr bildhaft vor meinem inneren Auge gesehen und die Kombination aus Steampunk und Drachen fand ich mega.
Im Plot gab es eine sehr gute Balance zwischen Romance und sonstiger Handlung, auch wenn es mir manchmal ein bisschen zu schnell in der Geschichte voran ging.
Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ich habe an vielen Stellen wirklich mitgefühlt und die Autorin hat es oft geschafft, die Emotionen ihrer Figuren auf mich zu übertragen.
Aber wer sucht der findet und das gilt natürlich auch für Kritikpunkte - ein paar Kleinigkeiten zumindest.
Am Anfang fiel es mir schwer, mit James warm zu werden und die ein oder andere Entscheidung, die Vic in diesem Buch trifft, habe ich einfach nicht nachvollziehen können, will sagen, ich fand die ein oder andere Situation schlicht dämlich.
Auch, dass Vic unbedingt Drachenritter werden will, was ein diplomatisches Amt ist, aber mit Politik nichts zu tun haben möchte, hat sich mir nicht gänzlich erschlossen. Zum Drachenritter-Dasein gehört halt mehr als das Fliegen.
Und: Es gibt einen Nebencharakter namens Giovanni, dessen „Dichanti-Akzent“ in der wörtlichen Rede ausgeschrieben war. Das ist ein absoluter Pet Peeve von mir, zumal der Dichanti-Akzent eigentlich ein italienischer Akzent war und Giovanni so Dinge sagt wie „Mama mia“ (sic!), was mich für einen Moment aus dem Fantasy-Setting gerissen hat. Zum Glück kam er nicht so oft vor.
Für mich hat es also nicht ganz für die 5 Sterne gereicht, aber die Geschichte war spannend, rund und in sich stimmig, es gab keine großen Plot Holes und die Figuren (vor allem auch einige Nebencharaktere) fand ich toll.