Cecilias siebzigster Geburtstag muss gross gefeiert werden – meint ihre Tochter Kristen. Zudem soll es eine Hommage an Kristens Vater Cameron, der vor einem Jahr verstorbene Künstler, sein. Cecilia will ganz bestimmt nicht an ihren untreuen Gatten und an ihr Geheimnis denken und flieht kurzerhand ans Meer in ihr seit Jahren leerstehendes Cottage. Lily hat ihr Medizinstudium abgebrochen, da sie einfach keine Ärztin sein möchte, sondern Künstlerin. Sie hat ihre Eltern enttäuscht. Bis sie weiss, wie es für sie weitergehen soll, jobbt sie als Reinigungskraft und schläft im vermeintlich verlassenen Cottage. Als Cecilia ihren unverhofften Hausgast kennenlernt, ahnt sie, dass es für beide ein interessanter Sommer werden könnte…
Erster Eindruck: Ein farbenfrohes Cover eines Küstenstädtchens – gefällt mir sehr gut.
Die Geschichte wird aus den Blickwinkeln von drei Frauen erzählt, was einerseits lebendig wirkt und andererseits die Leser:innen mehr wissen lässt als die Einzelperson.
Kristen war immer Daddys Girl – sie hat nicht nur für ihn gearbeitet, sondern er war auch ihr erster Ansprechpartner. Ihre Mutter Cecilia hatte da das Nachsehen. Sie ist es gewohnt, Job und Familie zu managen, daher meint sie, auch Cecilias Leben managen zu müssen. Cecilia hat ihrer Tochter mehrfach gesagt, dass sie keine Riesenfeier haben möchte. Doch Kristen hat nicht zugehört. So flieht sie von der eigenen Party, ohne der Familie zu sagen, wohin sie fährt. Das Cottage hat sie seit Jahrzehnten nicht mehr betreten und es fühlt sich merkwürdig an. Lily hat das Gefühl, versagt zu haben. Sie hat das Medizinstudium, das sie ihren Eltern zuliebe begonnen hatte, abgebrochen. Sie will etwas Künstlerisches machen, was jedoch aus Sicht der Eltern eine brotlose Tätigkeit ist.
„Lieber ein paar Jahre verschwenden als ein ganzes Leben.“
Alle drei Frauen eint eines: Sie sind an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, wo es vermeintlich nicht weitergehen kann. Doch dann merken sie, wo sie ein bisschen an der „Reiseroute“ feilen müssen, um ihr Leben neu auszurichten. Mir haben die Protagonisten sehr gut gefallen und ich fand es sehr schön, sie einen Moment lang begleiten zu können. Das Buch war im Nu ausgelesen und ich vergebe wohlverdiente 5 Sterne.