Die Beschreibungen in einem Kurhaus vor 100 Jahren, mit all den Nebengeräuschen und zwischenmenschlichen Herausforderungen von Thomas Mann sind teils unterhaltsam beschrieben, teils aber auch sehr langgezogen. Hans Castorp will eigentlich lediglich für drei Wochen seinen Vetter in der Kur besuchen. Dies kommt natürlich ganz anders als geplant.
Bemerkenswert fand ich die Ess- und Trinkgewohnheiten und auch der Tagesablauf in der Kur, mit vielen Liegezeiten, Spaziergängen (diese je nach Gesundheitszustand) und die stetigen Temperaturmessungen, wie damals wohl üblich in der Kur. Auch die Dauer der Kur, teilweise weit mehr als ein Jahr, wäre heute wohl undenkbar.
Die Sprache war etwas gewöhnungsbedürftig, die Sätze teils in der Länge eines Absatzes. Es war z.B. vom Züglein die Rede oder von Jährchen, die Handlung war streckenweise aber alles andere als niedlich.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn es teilweise sehr ausschweifend und in die Länge gezogen war, mit ausführlichen Beschreibungen.