Oliver Sacks, Professor für Neurologie, schreibt in diesem Buch sieben Geschichten über Personen, welche von einer neurologischen Krankheit betroffen sind. Ein Mann, der durch einen Unfall komplett farbenblind wird, also nur visuell nur noch Grautöne wahrnehmen kann, eine Frau, welche bewegungsblind ist, ein Chirurg mit Tourette Symdrom, Idiots Savants, eine Frau mit Autismus, die sich mit ihrem Intellekt den Zugang zu einem gesellschaftstauglichen Leben und zu einer befriedigenden beruflichen Tätigkeit schafft.
Beeindruckend ist, dass Sacks die Menschen über längere Zeit persönlich begleitet, tage- oder wochen- oder monatelang, teilweise über Jahre. Er reist mit ihnen und teilt den Alltag mit ihnen. Dabei lernt er sie gut kennen und kann mit seinem Wissen abgleichen.
Das Buch ist spannend, es gibt für Laien auf gut verständliche Art geschriebene Passagen, die einem medizinischen Hintergrund vermitteln und sehr viel über die jeweiligen Personen, wie sie leben, ihre Erklärungen, wie sie fühlen, weshalb sie wie reagieren, direkt aus der Perspektive der Unternehmungen, der Besuche, Reisen und Gespräche von Sacks mit den betroffenen Personen.
Ein äusserst interessantes Buch über die Vielfalt des Lebens, ein Buch, das mir auch für den Autor als Menschen eine ausserordentliche Wertschätzung empfinden liess.
Aus dem Text auf der Umschlagrückseite: “Die Phantasie der Natur”, schreibt Freeman Dyson, ist reicher als unsere eigene", und er spricht von der unüberschaubaren Fülle der physischen und der Lebensformen. Als Arzt studiere ich den Reichtum der Natur an den Phänomenen von Gesundheit und Erkrankung, an den unendlich vielen Arten der Anpassung, durch die Menschen, menschliche Organismen, konfrontiert mit den Herausforderungen und Wechselfällen des Lebens, sich selbst wiederherstellen.