„Tödliches Ultimatum“ ist ein fesselnder Politthriller, der nicht nur durch seine hohe Spannung, sondern auch durch seinen gesellschaftlichen Tiefgang überzeugt. Der Einstieg mag aufgrund der Vielzahl an Figuren, Orten und Institutionen zunächst fordernd wirken, doch wer sich darauf einlässt, wird mit einer vielschichtigen, klug konstruierten Geschichte belohnt.
Die Handlung entfaltet sich rasant und hält die Spannung bis zur letzten Seite aufrecht. Besonders gelungen ist die Verbindung zwischen einem klassischen Kriminalfall – einer mutmasslichen Vergewaltigung und einem Mord – und einem brisanten politischen Bedrohungsszenario, bei dem die Schweiz durch ein terroristisches Ultimatum erschüttert wird. Die Auflösung fügt sich schlüssig in das Gesamtbild ein, auch wenn sie für manche etwas überhastet wirkt.
Die Figuren – insbesondere der ruhige Staatsanwalt Norbert Jemsen und der impulsive Kommissar Andreas Auer – sorgen durch ihre Dynamik für eine lebendige Erzählweise. Ihre moralischen Dilemmata und persönlichen Entwicklungen machen die Geschichte auch emotional greifbar.
Inhaltlich überzeugt der Roman mit seiner Aktualität: Themen wie Machtmissbrauch, Justiz, Terrorismus und die Fragilität demokratischer Systeme werden nicht nur angeschnitten, sondern reflektiert. Dadurch regt das Buch zum Nachdenken an und wirkt über den letzten Satz hinaus nach.
Ein packender, intelligenter Thriller mit aktuellem politischen Bezug und überraschender Tiefe. Für Leser*innen, die neben Spannung auch kritische Themen schätzen, ist dieses Buch eine klare Empfehlung.