Momo lebt allein in den Ruinen eines Amphitheaters und besitzt eine außergewöhnliche Gabe: Sie hört den Menschen zu – wirklich zu. Doch als die grauen Herren auftauchen und den Menschen ihre Zeit stehlen, gerät das harmonische Leben aus dem Gleichgewicht. Momo erkennt die Gefahr und stellt sich mutig gegen die Zeitdiebe. Mit Hilfe der geheimnisvollen Schildkröte Kassiopeia und Meister Hora begibt sie sich auf eine Reise, um die gestohlene Zeit zurückzuholen und die Menschen zu retten.
Michael Ende erschafft mit „Momo“ eine tiefgründige und zeitlose Geschichte über den Wert der Zeit und die Bedeutung von Menschlichkeit. Die grauen Herren stehen sinnbildlich für die moderne Gesellschaft, in der Effizienz und Produktivität oft über echte zwischenmenschliche Beziehungen gestellt werden. Und das ist heute sogar noch aktueller als von 50 Jahren, als er die Geschichte schrieb. Momo als Protagonistin ist faszinierend – ihre stille Stärke und ihr Mitgefühl machen sie zu einer außergewöhnlichen Heldin. Die Erzählweise ist märchenhaft und poetisch, doch zugleich voller Gesellschaftskritik. Einige Passagen sind philosophisch und regen zum Nachdenken an, während andere voller Abenteuer stecken. Gelegentlich zieht sich die Handlung etwas, doch die Botschaft des Buches bleibt kraftvoll und berührend.
Mein Fazit: Ein zeitloses Meisterwerk über die Bedeutung von Zeit und Menschlichkeit – poetisch, klug und berührend erzählt. Eine Leseempfehlung für alle. 5 Sterne.