Buchrezension – Schreiben. Eine Ermutigung von Milena Moser
Oder: Wie ich aufhörte, das weiße Blatt zu fürchten, und lernte, meine innere Kritikerin zu ignorieren.
Milena Moser nimmt uns mit auf eine Reise – nicht nach Bali oder ins Tessin, sondern tief hinein in das wilde, unaufgeräumte, manchmal chaotische Land namens Schreibprozess. Und sie macht das mit einem Augenzwinkern, einer ordentlichen Portion Selbstironie und ganz viel Herz.
Statt trockener Theorie oder „10 Schritte zum Bestseller“ gibt’s hier persönliche Geschichten, Schreibabenteuer und das liebevolle Schulterklopfen, das man manchmal einfach braucht. Zum Beispiel dann, wenn man gerade seit 45 Minuten auf ein leeres Dokument starrt und sich fragt, ob man nicht doch lieber Brotteig kneten sollte.
Moser erzählt von eigenen Schreibblockaden, Zweifeln und Fehlstarts – und das auf so ehrliche und charmante Weise, dass man plötzlich merkt: Hey, das gehört alles dazu. Sie nimmt dem Schreiben die Schwere, den Druck, die akademische Aura und sagt quasi: „Schreib. Jetzt. So wie du bist. Unperfekt ist das neue Perfekt.“
Und ja, manchmal hat man beim Lesen das Gefühl, als würde eine kluge Freundin mit einem Kaffee neben einem sitzen und sagen: „Komm, schreib einfach los. Ich glaub an dich.“ (Und wenn das nicht hilft, dann hilft wenigstens ihr wunderbar trockener Humor.)
Fazit:
Kein Schreibratgeber im klassischen Sinn, sondern eine liebevolle Ermunterung, die einem den nötigen Tritt in den Hintern gibt – mit Samthandschuhen. Ideal für alle, die schreiben wollen, aber denken, sie dürften nicht, könnten nicht oder sollten vielleicht lieber noch eine Steuererklärung machen.