Vierzehn Jahre nach dem Verschwinden von Bear Van Laar verschwindet auch seine Schwester – ebenfalls in der Wildnis. Zufall? Oder steckt mehr dahinter?
“Der Gott des Waldes” lässt sich für mich schwer bewerten. Ich mag Geschichten, die sich langsam entfalten, den Figuren Raum zur Entfaltung geben. Familiengeschichten, bei denen nicht alles ist, wie es auf den ersten Blick scheint, haben für mich einen besonderen Reiz. Und ich schätze mittlerweile auch längere Romane, die sich Zeit nehmen, Atmosphäre aufzubauen.
Das Grundkonzept dieses Buches trifft genau meinen Geschmack: Ein Junge verschwindet spurlos, Jahre später seine Schwester. Im Zentrum steht die Frage: Was ist damals wirklich passiert – und wie hängt alles zusammen? Die wechselnden Perspektiven geben spannende Einblicke in die Gedankenwelt der Charaktere, und die Zeitleisten zu Beginn der Kapitel erleichtern die Orientierung im Geschehen.
Trotzdem hatte ich zwischendurch mit Längen zu kämpfen. Es gab immer wieder Kapitel, die mich nicht ganz fesseln konnten. Doch meine Neugier, endlich zu erfahren, was hinter allem steckt, hat mich weitergetragen.
Die Auflösung war für mich zwar keine große Überraschung, aber in sich schlüssig und zufriedenstellend.
Liz Moore hat einen atmosphärischen Roman geschrieben, der mich zwar nicht restlos begeistern konnte, mich aber über weite Strecken gut unterhalten hat.