Nachdem ich bereits den ersten und dritten Teil der Reihe gelesen hatte, war ich gespannt auf „Sie kann dich hören“, den zweiten Band. Freida McFadden bleibt ihrem Stil treu und liefert einen psychologischen Thriller, der mit unerwarteten Wendungen und einem raffiniert konstruierten Plot unterhält.
Allerdings erfordert die erste Hälfte des Romans Geduld. Die Handlung entfaltet sich gemächlich, während die Protagonistin Millie mit einem bedeutenden Geheimnis ringt, das sie ihrem Freund offenbaren möchte – und doch immer wieder aufschiebt. Dieses wiederholte Zögern strapaziert die Nerven und nimmt der Geschichte zeitweise die Dynamik. Erst in der zweiten Hälfte gewinnt der Roman deutlich an Tempo und Sogkraft. McFadden beweist einmal mehr ihr Gespür für überraschende Twists, die den Leser in ständiger Unsicherheit halten – und selbst auf der zweitletzten Seite noch für einen letzten Schockmoment sorgen.
Trotz der gelungenen zweiten Hälfte konnte mich dieser Band weniger fesseln als der erste und dritte Teil. Die anderen Bücher der Reihe empfand ich als packender.