Marc Voltenauer ist in der Westschweiz schon ein veritabler arrivierter Krimiautor, dessen Neuerscheinungen von seinem Publikum heiß ersehnt werden. Nun erscheinen seine Bücher in deutsch. Statt Dupin also der charismatische Ermittler Andreas Auer, statt Bretagne also die Waadtländer Alpen und statt die salzig maritime Atmosphäre das welsche alpine Savoir-Vivre. Der Lebemann Alain Gautier wird tot in der Kirche des Dorfes Gryon gefunden. Nackt, mit ausgestochenen Augen und mit einem Zettel im Mund, auf dem ein Bibelzitat notiert ist, lässt den Schluss zu, dass der Immobilienhändler wohl eine Schuld auf sich geladen hatte, die den Täter zu dieser grauenhaften Rache getrieben hat. Auer ermittelt, und muss dazu in seinem Wohnsitz etlichen wichtigen Leuten unangenehme Fragen stellen. Der Immobilienmakler hatte einen luxuriösen Lebensstil, kompromittierende Filme von Orgien mit Minderjährigen und eine Vergewaltigung auf dem Kerbholz. War er auch Erpresser und hat den Gemeinderat und Unternehmer Fournier erpresst ? War es Charles Charrier, der mit ihm dubiose Geschäfte gemacht hat? Motive gibt es genug, und Auer gerät zunehmend unter Druck des energischen Staatsanwalts, der seine Karriere mit Ergebnisse befeuern will. Der eigenwillige Auer bietet mit seinem Ermittler-Team, dem schrulligen Gerichtsmediziner und seinem mit recherchierendem Lebenspartner alle Elemente, die Kultstatus bei Krimifans erreichen könnten. Authentisch wird das Leben und die Landschaft im Schatten der Waadtländer Alpen beschrieben und uns die Schönheit der französischen Schweiz nahe gebracht.