Was der Fall ist klang vielversprechend: ein introspektiver Roman mit einer präzisen Sprache und einer interessanten Grundidee. Doch die Erzählung konnte mich nicht wirklich packen.
Die Sprache ist durchdacht, die Beobachtungen oft treffend, aber die Figuren bleiben für meinen Geschmack zu sehr in ihrer analytischen Betrachtung der Welt gefangen, sodass die emotionale Tiefe auf der Strecke bleibt.
Bei einer Lesung traf ich den Autor persönlich und er machte auf mich einen sehr sympathischen Eindruck. Umso bedauerlicher, dass sein Buch für mich letztlich nicht „der Fall“ war. Wer sprachliche Finesse schätzt und sich auf eine intellektuelle Reflexion einlassen kann, wird hier vielleicht fündig. Ich hingegen habe es einmal gelesen – und das reicht auch.