Letztens habe ich unsere Krimi-Expertin um eine Empfehlung gebeten. Wortlos drückte sie mir «Der Zögling» von M. W. Craven in die Hand. Und meine Herrn, hat der es in sich!
Drei Bände um den eigenwilligen Detective Sergeant Washington Poe sind mittlerweile auf Deutsch erhältlich. Den Durchbruch hatte Craven bei uns jedoch erst mit dem dritten Band. Nun sind die Bücher teils neu aufgelegt worden. So war «Der Zögling» bereits 2018 unter dem Titel «Flammen der Vergeltung» erschienen.
Wir haben also einen eigenwilligen 38-jährigen Ermittler mit reichlich Ecken, Kanten und Vergangenheit, der sich gern über Vorgaben hinwegsetzt und seinem Instinkt folgt. Sein Team wird vervollständigt von seinem Jugendfreund, seiner korrekten Chefin und Tilly Bradshaw, Mathegenie. Die Handlung spielt in Cumbria, einer rauen, dünnbesiedelten Grafschaft im Nordwesten Englands (grasbedeckte Hügel, reichlich Schafe, geduckte Steinhäuser und immer wieder Nebel).
Ein allwissender Erzähler führt uns zumeist an Poes Seite durch die Fahndung nach einem brutalen Serienmörder. Defintiv nichts für Krimi-Weicheier! Der Fall an sich ist enorm spannend und gespickt mit Rätseln, vor denen Tilly und Poe stehen, sodass auch wir reichlich Gelegenheit erhalten, uns zu beweisen.
Die Kombination der beiden Hauptfiguren ist ein weiteres Highlight des Krimi-Auftakts, auf den ich in den nächsten Wochen ganz sicher noch Band 2 und 3 folgen lassen werde!
Einziger Kritikpunkt: Das Lektorat von Droemer hätte durchaus etwas gründlicher über die Neuausgabe lesen können! Wen so etwas beim Lesen stört, ist mit der englischen Ausgabe möglicherweise besser bedient.
Fazit: Äusserst empfehlenswerter, fesselnder, atmosphärischer Krimiauftakt mit einem genialen Ermittlungsduo!
Übersetzt von Sabine Schilasky und Marie-Luise Bezzenberger.