Zu Beginn war ich mir nicht sicher, ob mich die Geschichte wirklich bis ans Ende fesseln würde, doch je weiter ich las, desto mehr zog sie mich in ihren Bann. Besonders der dritte Teil war so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Art und Weise, wie sich die Ereignisse zuspitzten und letztlich aufgelöst wurden, hat mich absolut überzeugt.
Was mir besonders gut gefallen hat, war die vielschichtige Darstellung der Charaktere. Die Autorin schafft es, ihre Figuren authentisch und mit all ihren Stärken und Schwächen darzustellen. Besonders die Entwicklung von Inés und Laura fand ich faszinierend. Dass Laura am Ende nicht direkt auf Inés zuging, sondern über Guille eine Verbindung schuf, empfand ich als einen gelungenen und realistischen Abschluss.
Ein zentrales Thema, das mich nachhaltig beschäftigt, ist die Frage nach Akzeptanz und Identität. Das Buch zeigt eindrucksvoll, wie tief gesellschaftliche Vorstellungen von richtig und falsch verankert sind – und welche Folgen es haben kann, wenn Menschen nicht so angenommen werden, wie sie sind. Besonders berührend war für mich die tragische Geschichte von Tami/Timo. Sie hat mich emotional sehr bewegt und zum Nachdenken angeregt.
Ein Satz, der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist: „Die Welt wäre eine andere, wenn wir alle die Zeit der Fliegen hätten.“ Diese Zeile bringt für mich die tiefere Bedeutung des Titels auf den Punkt. Es geht nicht um die Fliegen selbst, sondern um eine andere Wahrnehmung von Zeit und Leben.
Ohne die Leserunde hätte ich dieses Buch vielleicht nicht gelesen, umso dankbarer bin ich für den gemeinsamen Austausch. Die Diskussionen haben meinen Blick auf viele Aspekte der Geschichte geschärft und mir geholfen, Details bewusster wahrzunehmen. Ich kann Die Zeit der Fliegen definitiv weiterempfehlen – ein tiefgründiger, spannender und bewegender Roman, der mich auch nach dem Lesen noch beschäftigt.