Zora del Buono war acht Monate jung, als ihr Vater 1963 bei einem Autounfall starb. Ihre Mutter sprach nicht über ihn, denn ihr Verlustschmerz war zu gross dafür. Die Tochter ist inzwischen sechzig geworden und fragt sich: Was ist aus dem damals erst 28-jährigen Unfallfahrer geworden? Die Autorin gewann mit diesem Roman den Schweizer Buchpreis 2024. Nach der Lektüre kann ich nachvollziehen, warum sie diesen Preis erhalten hat. In einer klugen, literarischen Sprache und einem unsentimentalen Stil erzählt sie diese Geschichte.
“Seinetwegen” ist der Roman einer Recherche, in welchem auch historische und soziokulturelle Zusammenhänge erläutert werden. Die Inhaltsangabe klang spannend und ich wollte erfahren, wie sich dieses preisgekrönte Buch liest. Leider hat es meinen persönlichen Lesegeschmack nicht getroffen. Ich anerkenne die literarische Leistung, aber ein grosser Teil des Inhalts interessierte mich nicht, wodurch es mir zu langatmig wurde. Die vielen Gedankensprünge störten zudem meinen Lesefluss.