Rezension Das Dinner: Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder? von Emily Rudolf |Einzelband| FISCHER Scherz| Erschienen am 29.01.2025 | 4 Sterne
Fünf Jahre haben sich die einst unzertrennlichen Freunde Tristan, Hanna, Kiano, Jonathan und Lotta nicht mehr gesehen. Fünf Jahre sind seit dieser einen schicksalshaften Nacht vergangen, in der die Sechste im Bunde spurlos verschwand und die Freundesgruppe auseinander gerissen wurde. Fünf Jahre lang liessen sich die Geheimnisse der Gruppe begraben, doch die Geister der Vergangenheit wollen nicht länger ruhen…
Emily Rudolf überzeugt von Anfang an mit spannenden Charakteren und einem unfassbar bildlichen und packenden Schreibstil. Ich war extrem schnell in der Geschichte drinn und die durchgehende Spannung, welche in der Luft lag, hat mich das Buch kaum weglegen lassen. Allerdings war es durchaus eine Herausfoderung, den Überblick über alle Charaktere, deren Beziehungen, Geheimnisse und Rollen im Krimidinner zu behalten. Da halfen die Informationen, welche in die Klappbroschur gedruckt wurden, auf jeden Fall bei der Orientierung. In der Mitte des Buches kam das eine oder andere Längengefühl auf, da sich die Geschichte ein bisschen im Kreis zu drehen schien. Das Ende war jedoch gespickt mit Plot Twists, die mich wahnsinnig gepackt haben.
Die Figuren, welche die Handlung prägen, weisen viele Facetten auf und als Leser*in hinterfragt man so einige Einschätzungen und Verhaltenweisen der Charaktere. Die Tatsache, dass wir die Geschichte abwechselnd aus allen fünf Sichten erzählt bekommen, sorgt weiter dafür, dass man sich in die Figuren hineinversetzen kann. Dieser Aspekt hat mir sehr zugesagt.
Alles in allem ist Das Dinner ein raffiniert komponiertes Kammerspiel, welches mit spannenden Twists und einer ungewöhnlichen Ausgangslage punkten kann. Obwohl der Spannungsbogen nicht durchweg aufrecht erhalten werden konnte, war mein Lesevergnügen gross und ich würde die Geschichte auf jeden Fall weiterempfehlen.