Kennt ihr Unico?
Ich muss ja zugeben, dass ich zuvor noch nichts von diesem kleinen Einhorn gehört hatte – und das, obwohl die Figur bereits 1976 von Osamu Tezuka, einem Pionier des japanischen Mangas, erschaffen wurde. Unico erwacht ist ein Remake der beliebten Manga-Serie. Dabei gelingt die Balance zwischen Originaltreue und neuer Frische, so dass es ein echtes Lesevergnügen für alle Comic- und Manga-Fans ist.
Das kleine Einhorn Unico hat die Gabe, Menschen glücklich zu machen. Doch das weckt den Zorn der Göttin Venus. Aus Eifersucht verbannt sie ihn und befiehlt dem Westwind, ihn durch Raum und Zeit zu tragen, bis er seine Vergangenheit vergisst. Doch der Westwind hat Mitleid und bringt Unico zu den Menschen.
Diesmal landet Unico in einer fremden Grossstadt, wo er die clevere Wachkatze Chloe trifft. Gemeinsam finden sie Unterschlupf bei einer alten Frau, doch Venus ist ihnen bereits auf der Spur …
Von Anfang an konnte mich die Geschichte um Unico in ihren Bann ziehen. Das liegt zum einen natürlich an den beiden liebenswerten Protagonisten, die das Herz im Sturm erobern, aber auch am Zeichenstil. Dieser ist wunderschön und fängt die Atmosphäre perfekt ein.
Besonders beeindruckend ist auch die Art und Weise, wie Mythologie, Fantasy und Realität miteinander verwoben werden. Der Wechsel zwischen dem Reich der Götter und der Sterblichen entwickelt eine fesselnde Dynamik, die sich durch die gesamte Handlung zieht.
Die verschiedenen Handlungsstränge sind clever aufgebaut, und es bleibt aufregend, wann und wie sie schliesslich aufeinandertreffen und in einem packenden Finale enden. Und dann dieser Cliffhanger! Er lässt einen ungeduldig auf die Fortsetzung warten und macht neugierig, wie die Geschichte weitergeht.
Die Altersempfehlung ab 8 scheint mir etwas zu niedrig angesetzt, da die Handlung mit ihren Erzählebenen und Wendungen doch recht komplex ist.
«Unico erwacht» bietet eine magische, tiefgründige und visuell beeindruckende Erzählung, die fesselt – und definitiv Lust auf mehr macht!