Lia ist nun in Venda. Noch bevor sie das Tor überschritten hat, versucht sie einen möglichen Fluchtweg zu erhaschen. Schnell sieht sie, dass es in Venda keine Gerechtigkeit gibt. Es geht nur um Macht, und ums überleben. Kaden versprach ihr zwar, dass es ihr gut gehen wird, aber als sie den Anführer trifft, muss sie dennoch um ihr Leben bangen. Denn der Komizar wollte sie eigentlich tot sehen, die Vendaner machen keine Gefangene. Erst als Kaden ihn versucht milde zu stimmen, indem er ihm mitteilt, dass Lia die Gabe hat und sie sicherlich nützlich für Venda sein wird, willigt der Komizar ein, sie und Rafe am Leben zu lassen. Denn Rafe gibt sich als den Ausgesandten des Prinzen aus und beide tun so, als ob sie einander nicht wichtig seien. Doch der Komizar sieht alles, was ihn sehr gefährlich macht. Denn er zögert nie und tötet einfach, wenn ihm etwas nicht passt. Rafe hat Lia zwar versprochen sie aus Venda rauszuholen, doch wie soll das gehen? Immerhin sind es mehrere Tausend Leute, und Rafe hat lediglich vier Freunde, die ihnen bei einer Flucht helfen können. Lia ist natürlich skeptisch, doch sie versucht zu überleben und erkämpft sich quasi mehr Luxus, was den Komizar mehr und mehr gefällt. Und das passt Kaden ganz und gar nicht…
Lia steht diesmal mehr im Vordergrund der Geschichte. Wir können verfolgen, was sie denkt und was sie vor hat. Sie versucht alles, um zu überleben. Doch der grösste Feind ist tatsächlich der Komizar. Er ist sehr blutrünstig und machtgierig, und das wollte Lia zu ihren Gunsten nutzen. Es war durchaus spannend zu lesen, wie sie sich weiterentwickelt hat. Doch die ganzen Intrigen, die sie dabei entdeckt, ist schon krass. Rafe war für mich irgendwie ein wenig fehl am Platz. Er könnte kämpfen, tut es jedoch nicht, um nicht aufzufallen. Von Kaden haben wir dafür etwas mehr über seine Vergangenheit erfahren und die ist auch nicht ganz ohne. Vor allem, was sein Vater betrifft. Da musste nicht nur Lia schlucken. Dann gab es noch den einen oder anderen, der auf Lia’s Seite stand, was mich schon etwas gewundert hat. Vor allem das Ende war wieder ein kleines Chaos: wer gehört nun zu wem? Und warum haben sie ihnen geholfen? Und was hat das mit den Katakomben auf sich? Und was wird jetzt aus Pauline?
Lange Rede, kurzer Sinn: es war zwar spannender als der erste Teil, aber auch langatmiger. So viele Szenen wurden ziemlich in die Länge gezogen. Aber die ein oder andere war auch ziemlich interessant. Venda’s Lied, zum Beispiel. Die Königreiche Morrighan, Dalbreck und Venda scheinen enger miteinander verknüpft zu sein, als erwartet. Es bleibt spannend.