Nachdem der zweite Teil so fies geendet hatte, musste ich unbedingt wissen, wie es nun weitergeht. Jede Faser meines Körpers wollte nicht, dass Feyre wieder zurück an den Frühlingshof geht. Tamlin hat mir so gar nicht mehr gepasst. So ein Idiot! Ich las und las und hoffte, dass der dritte Band ein grandioses Ende bietet… Nun, es war meiner Meinung nach nicht der Burner. Warum? Weil es einfach viel zu viel und viel zu kompliziert wurde…
Feyre hat einen Plan: sie muss zurück zu Tamlin, um mehr über Hybern zu erfahren. Sie tut so, als sei sie ein Opfer von Rhysand gewesen und hätte keine Kontrolle mehr über sich selbst gehabt. Dabei ist sie bei vollem Verstand und will lediglich an Informationen kommen damit sie und der ganze Hof der Nacht eine Chance im Krieg haben können. Lucien und Alis scheinen die einzigen zu sein, die merken, dass Feyre etwas vorhat. Und dass sie genau weiss, was sie tut. Als am Frühlingshofe ganz komische Gestalten auftauchen, muss sich Feyre bemühen jeden mit einem Schutzschild zu abzuschirmen, damit diese grauenhaften Gestalten nicht in ihre Geister sehen können. Sie wurden von Hybern geschickt, um die Risse in der Mauer zu suchen. Feyre und Lucien begleiten sie. Dabei merkt Feyre nicht, was sie mit ihr anstellen… Gleichzeitig zeigt sie ihnen, dass sie sehr wohl über Macht verfügt. Als sie schliesslich einen Schritt zu weit gehen, beweist sie ihnen ihre Macht. Auch Ianthe musste darunter leiden. Als sie fliehen muss verlangt Lucien, dass sie ihn mitnimmt. Nach einem kurzen zögern tut sie ihm den gefallen und beide versuchen, zu Rhys zurückzukehren. Sie müssen sich versteckt halten, um von keinem anderen Hof entdeckt zu werden. Zu dumm, wenn sie plötzlich angegriffen werden, aber dennoch ungeahnt Hilfe bekommen. Als sie es endlich geschafft haben erzählt Feyre ihrer Familie alles was sie weiss. Lucien muss sich noch an den Gedanken gewöhnen, dass Rhys doch kein Widerling ist, im Gegenteil: er sieht ihn so, wie Feyre ihn beschrieben hat. Und er sieht auch, dass Nesta und Elaine noch damit zu kämpfen haben, dass sie nun Fae sind. Jeder fragt sich, ob sie eine Fähigkeit besitzen. Bei Nesta war es eine karge Vermutung, bei Elaine eher weniger. Denn sie scheint den Verstand verloren zu haben. Nach und nach geschehen Dinge, mit denen sich alle auseinandersetzen müssen. Und bald wird klar, welche Eigenschaften die Schwestern verfügen… Feyre und Rhys tun ihr Bestes, damit sie die Höfe zu einer Zusammenarbeit überreden können. Während Rhys genau weiss, was er zu tun hat, handelt Feyre eher nach ihrem Bauchgefühl und fällt quasi per Zufall auf ihre potenziellen Verbündeten. Nur sie schafft es, auf ihrer eigenen Art und Weise, all die Wesen auf ihrer Seite zu ziehen. Nicht nur das: denn auch während dem Krieg zeigt sich der angebliche Feind als ihr Verbündeter. Und wo steht Tamlin? Von jedem High Lord aller Höfe erfährt man mehr. Man erfährt nicht nur seine Geschichte, sondern auch einige Geheimnisse, die eigentlich sonst niemand kennt. Nicht mal der High Lord selber. Sogar Mor eröffnet Feyre ihre Geschichte und auch ihr Geheimnis. Der letzte Krieg bricht an, und jeder, der für Prythian kämpft, will ihn zu Ende bringen und den Kopf von Hybern rollen sehen. Wie sollen sie das nur hinbekommen, wenn sogar zwischen ihnen noch ein Streit besteht und Hybern’s Armee um einiges grösser ist und noch dazu der Kessel aktiviert wird?
Da der zweite Band so fies war, konnte ich nicht anders als mir den dritten Teil zu kaufen. Ohne zu zögern fing ich an zu lesen. Zu Beginn war er nicht schlecht, doch mit der Zeit fand ich es einfach übertrieben. Es geschah so vieles, viel zu vieles. Mir wurde es langsam kompliziert, obwohl die Handlungen eigentlich ganz interessant waren. Es war durchaus spannend, und die Handlungen haben mich zum Teil umgehauen. Die grossen Geheimnisse, die ans Licht gekommen sind, waren einfach nur wow. Aber immer wieder war es entweder zu lang gezogen, oder Feyre hatte einer ihrer Ideen wieder Dummheiten zu machen. Ihre Denkweise war ja klug und alles, dennoch hat es mich irgendwie etwas genervt, dass sie immer und immer wieder das gleiche überlegte und eben gar nicht überlegte und einfach handelte. Die Sexszenen fand ich zum Teil einfach geschmacklos. Echt, keiner kann in solch einer Situation Sex haben. Da war die Stimmung zu schlimm oder zu traurig. Aber ja…
Spannen vor allem fand ich die Diskussionen aller Höfe. Vor allem, was nun mit Tamlin ist. Auf welcher Seite steht er nur? Und die Hintergrundgeschichte vom Herbsthof war schon ziemlich krass. Da tat mir Lucien einfach nur Leid. Der Krieg selber war zwar gut strukturiert, aber er hatte mich einfach nur genervt. Vor allem, weil Feyre immer in solchen Momenten plötzlich Sachen tun konnte, die meiner Meinung nach nicht logisch waren. Nicht immer, aber oft musste ich einfach den Kopf schütteln. Die Autorin hat sich einiges einfallen lassen. Die Beziehung zwischen ihnen allen waren einfach grandios und ich liebe diese Reihe. Dennoch konnte sie mich nicht ganz so überzeugen, wie ich es mir erhofft habe. Vor allem sind einige Beziehungen ungeklärt geblieben, was ich echt Schade fand. Hierzu hätte ich gerne noch mehr Informationen bekommen. Aber alles in Allem eine gelungene High-Fantasy Reihe mit viel Action und Liebe.