Gleich vorne weg: Wer wie angepriesen den Startschuss in eine spannend lustige Krimireihe erwartet, wird aus meiner Sicht enttäuscht werden. Das Buch ist maximal humorvoller Cosy-Crime. Ich würde es lieber “komisch-schräger Roman über die menschlichen Schwächen und Stärken mit einem ungewöhnlichen und selbsternannten Ermittlerduo, vielen Klischees, Humor und einer kleinen Portion Spannung” nennen - und dann wäre das schon deutlich passender zur geweckten Erwartung und könnte sogar positiv überraschen.
Denn die Kombination der witzig-schrägen Figuren und den sehr aktuellen, gesellschaftskritischen Aspekten gelingt dem Autor gut. Allerdings geht durch die teilwiese sehr überspitzen Figuren und das Klischeehafte der Ernst der angeschnittenen Themen leider manchmal etwas zu stark verloren. Das finde ich schade. Denn so ist es irgendwie weder so richtig “krimi-spannend” noch so richtig tiefgründig - es ist einfach schräg-komisch.
Offenbar ist es der erste Soloversuch des Autors. Ich kann nicht einschätzen, inwiefern der Schreibstil und die Story ähnlich oder unähnlich zu den vergangenen “Duett-Werken” sind.
Alles in allem weder herausfordernd noch hochspannend, aber unterhaltsam: flüssig und leicht zu lesen, manchmal ein kleines bisschen langfädig, versehen mit lustigen Anekdoten und durch die unkonventionellen Ermittlungen gespickt mit etwas Spannung und “passend falsch-übersetzen” Sprichwörtern. Aber “Papperlapappe”, wie eines dieser eben erwähnten Sprichwörter von Svetlana so schön lautet. Für mich definitiv kein Must Read und auch kein fesselnder Serienstart, aber ein durchaus eigenwillig unterhaltsamer Roman.