Frauke Dobermann, Band 5: Der neuste Fall von Frauke Dobermann und ihrem Team vom LKA Hannover führt in die Tiefen der Bandenkriminalität in Braunschweig. Zwei Männer wurden erschossen – Mitglieder eines Familienclans, der zig Leiharbeitsfirmen unterhält und Sinti und Roma als billige Arbeitskräfte verheizt. Haben sich nun die ausgebeuteten Menschen gerächt? Oder ist der Täter in den Reihen der Konkurrenz zu suchen?
Erster Eindruck: Beim Anblick des Covers wird einem schon ein wenig anders, denn mit Interpretationsspielraum, wie der andere das wohl meinen könnte, ist da nicht mehr viel, oder?
Dies war mein zweites Buch des Autors, aber das erste aus dieser Reihe. Und das ist vielleicht auch mein „Problem“ mit dem vorliegenden Buch: Da mir die Chefin, Frauke Dobermann, so gänzlich unsympathisch rüberkam und ich wirklich Mühe mit ihrem Führungsstil und Umgangston hatte, fehlt mir eventuell das Wissen der letzten vier Bände. Vielleicht hätte ich ihr Handeln eher nachvollziehen können. Interessant fand ich nämlich, dass sie, wenn sie von ihrem Partner sprach – der sie übrigens gerne heiraten würde, wenn sie sich endlich scheiden liesse –, auf mich ganz anders wirkte. Diese Frauke hat mir gefallen, doch selbstverständlich ist mir klar, dass sie als Erste Kriminalhauptkommissarin des LKA anders auftreten muss.
Die geschilderte Bandenkriminalität war doch sehr komplex und ich habe zuweilen etwas den Überblick verloren über die Rumänen, Sinti und Roma, Libanesen, Türken, Araber… Mir ist durchaus bewusst, dass dieser Roman Fiktion ist, aber es ist erschreckend, dass es solche Geflechte und Menschenausbeutung bzw. -handel auch im echten Leben gibt. Und das ist wirklich eine Tragödie!
Die Spannung war aus meiner Sicht mässig, doch der Showdown bot noch einmal Überraschendes. Aus diesem Grund vergebe ich 3 Sterne.