Mir haben der Schreibstil und der Schreibfluss von Anfang an gefallen, obwohl ich zu Beginn nicht recht zuordnen konnte, wie der Erzählstil aufgebaut ist. Hab irgendwie übersehen, dass da zwei verschiedene Namen in unterschiedlicher Geschlechterform in der Kapitelüberschrift stehen. 😉 Aber spätestens beim “Klassentreffen” habe ich dann die Kurve gekriegt.
SPOILER Was mich stutzig gemacht hat, waren zwei Dinge: Im ersten Teil der Geschichte erwähnt die Protagonistin Lena, dass sie kein Instagram hat und sich überlegen würde, sich ein Profil zu erstellen. Im zweiten Teil findet Phil auf ihren Instagram-Account, welcher lediglich Landschaftsbilder enthält. In der Zwischenzeit war nicht die Rede davon, dass sie sich ein Profil erstellt und Bilder darin geteilt hat. Das andere war, dass die Kinder eher Nebenrollen einnahmen. Zum Beispiel stellten sie während der Auszeit ihrer Mutter in Amsterdam keine Fragen, wann sie zurück sei, sondern beschrieben eher aus ihrem Alltag. Kurz nach Lenas Rückkehr verlässt der Vater umgehend das Haus und verabschiedet sich nicht einmal von seinen eigenen Kindern, mit denen er zusammenlebt. Am nächsten Morgen fragen die Kinder bei ihrer Mutter nicht nach, wo denn nun der Papa ist. Diese Begebenheit fand ich etwas seltsam.
Abgesehen von diesen zwei Auffälligkeiten, hat mir das Buch ausserordentlich gut gefallen. Ich habe es ausnahmsweise in digitaler Form gelesen (da nur auf diesem Weg erhalten. Bin sonst ein Fan des gedruckten Buches.) Besonders begeistert hat mich die Art der Autorin zu schreiben: die Leichtigkeit, der angenehm lesbare Schreibstil. Es gab immer wieder wunderschöne Beschreibungen der Landschaft und des Wetters. Der stets eingebaute Humor und die witzigen Details haben mir sehr gefallen, ohne allzu kitschig zu sein. Das Buch und die Gedanken darin sind sehr menschlich gehalten und das schätze ich besonders.