Diese Geschichte geht einem so nah und ist inhaltlich tief und überrascht auch dadurch, dass die Autorin es schafft, dies auf so wenigen Seiten und in einer so klaren, knappen Sprache auszudrücken.
Es spielt sich in einem kleinen Ort in Irland ab, mit Furlong, der mit seiner Frau Eileen und ihren fünf Töchtern dort lebt. Als Kohlehändler hat die Familie ein rechts Auskommen. Seine Kindheit hat ihn geprägt, weiss er doch nicht, wer sein Vater ist. Er wuchs mit seiner Mutter, die als Magd arbeitete auf und wurde von der Hausherrin angenommen. Wie diese für ihn und andere Menschen gesorgt hat, hat Eindrücke hinterlassen. Im Dorf wo er lebt, gibt es ein Kloster mit einer Wäscherei. Es wird erzählt, dass dort gefallene Mädchen arbeiten. Diese Institution gehört zu seiner Kundschaft. Eines Tages macht er bei der Lieferung eine schlimme Entdeckung, die ihn nicht mehr loslässt. Er berichtet seiner Frau, was er gesehen hat, unschlüssig, was er tun soll. Dieses Gespräch verändert etwas in der Beziehung zu Eileen und fortan ist er in Gedanken immer beim Gesehenen. Furlong jedenfalls lässt dieses Erlebnis nicht mehr los und in seinem Innern weiss er, was richtig ist.
Der kurze Roman zeigt in eine dunkle Ecke unserer Gesellschaft, Kirche und Staat, die tunlichst verdeckt gehalten wurde - viel zu lange. Die Geschichte ist Fiktion, nicht aber die Wäscherei, die erst im dritten Viertel des 20. Jahrhunderts geschlossen wurde.
Die Geschichte deckt viel Scheinheiligkeit auf. Die Grossmut geht bei vielen Menschen nur soweit, wie es den eigenen Wohlstand, den Status in der Gesellschaft und möglichst den Alltag nicht beeinträchtigt.
- (Eileen) “Where does thinking get us?” she said. “All thinking does ist bring you down.” Whe was touching the little pearly buttons on her nightdress, agitates. “If you want to get on in life, there’s things you have to ignore, so you can keep on.”
- What most tormented him was not so much how she’d been left in the coal shed or the stance of the Mother Superior; the worst was how the girl had been handled while he was present and how he’d allowed that an had not asked about her baby - the one thin she had asked him to do - and how he had taken the money and left her there at the table with nothing bevor her and the breast milk leaking under the little cardigan and staining her blouse, and how he’d gone on, like a hypocrite, to Mass.
- Was it possible to carry on along through all the years, the decades, through an entire life, without once being brave enough to go against what was there and yet call yourself a Christian, and face yourself in the mirror.