Deborah Harkness schafft es in Discovery of Witches, Magie und Wissenschaft, Romantik und historische Tiefe miteinander zu verbinden. Die Geschichte beginnt mit Diana Bishop, einer Historikerin und Hexe wider Willen, die durch ein mysteriöses Manuskript – Ashmole 782 – in die Welt der übernatürlichen Wesen hineingezogen wird.
Die Figuren sind ein großer Pluspunkt des Buches. Diana ist klug, eigenständig und lernt im Verlauf der Geschichte, ihre Kräfte zu akzeptieren. Ihre Beziehung zu Matthew, einem Vampir mit einer komplexen Vergangenheit, ist spannend und emotional vielschichtig. Besonders beeindruckend fand ich, wie die Autorin historische Details und reale Schauplätze, wie die Universität von Oxford, in die Handlung integriert. Das verleiht der Geschichte eine Authentizität, die viele Fantasy-Romane nicht haben.
Auch die Darstellung der übernatürlichen Wesen – Hexen, Vampire und Dämonen – ist originell. Sie werden nicht als typische Klischees dargestellt, sondern als komplexe Wesen mit eigenen Kulturen und Konflikten. Das Zusammenspiel von persönlicher Entwicklung, Romantik und den politischen Spannungen innerhalb der übernatürlichen Gemeinschaft macht das Buch zu einer vielschichtigen Lektüre.
Trotz der starken Figuren und des atmosphärischen Schreibstils gibt es einige Längen, besonders in der Mitte des Buches. Die ausführlichen Beschreibungen bremsen manchmal das Tempo der Handlung. Zudem bleiben viele Fragen offen, da es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, was nicht jedem gefallen könnte.
Discovery of Witches ist ein fesselnder Roman für alle, die komplexe Geschichten mit Magie, Romantik und historischen Bezügen lieben. Die Handlung überzeugt durch ihre Vielschichtigkeit und die Verbindung von Realität und Fantasy, auch wenn die Erzählung an manchen Stellen etwas ausführlich ist. Wer Geduld mitbringt und sich von detaillierten Beschreibungen verzaubern lassen möchte, wird dieses Buch genießen.
Ich freue mich darauf, zu erfahren, wie sich Diana, Matthew und die Geheimnisse von Ashmole 782 in den nächsten Bänden weiterentwickeln.