Max und Kate befreunden sich im Studentenheim, und Max lädt Kate immer wieder zu sich nach Hause ein, wo sich die Verwandtschaft trifft. Kate, die sonst allein ist, geniesst es, und findet in Max’ Mutter Zara eine Vertraute. Doch an einem Fest wird Kate vom Cousin von Max übel vergewaltigt. Sie stürzt in eine Bodenlosigkeit, ersäuft ihr Elend im Alkohol, und getraut sich mit niemandem darüber zu reden. Sie beginnt sich zu ritzen, kann sich knapp über Wasser halten, und zum Glück hält Max – sie sind «nur» Freunde – zu ihr. Sie beginnt bei Dreharbeiten als Gehilfin zu arbeiten, lernt dort auch Andrew kennen, sie nähern sich an, aber ihre Flashbacks ziehen sie immer wieder nach unten. Diese Szenen, in denen Kate sich selbst ernsthaft gefährdet durch Selbstverletzungen, sind heftig und als Leser kaum auszuhalten. Endlich vertraut sich Kate Zara an, aber ohne den Namen des Vergewaltigers zu nennen. Zara arbeitet an einem Film, der ausgehend von einer Vergewaltigung die Spätfolgen beleuchtet – und damit ihre eigene Vergangenheit. An der Premiere des Films schliesslich wird klar, was wirklich gelaufen ist – auch wenn sich der Cousin herausreden will. Endlich entschliesst sich Kate, zu reden und sich dem Geschehenen zu stellen, konfrontiert sich nochmals mit dem Ort des Geschehens und bekommt langsam wieder Boden unter die Füsse – jetzt will sie ihr Leben weiterleben.
Ein eindrückliches Buch, das die zerstörerische Macht von Übergriffen und Vergewaltigung hautnah aufzeigt, die innere Kaputtheit, die Scham des Opfers und ihr verzweifeltes Ringen um Würde und Überleben drastisch und intensiv beschreibt. Was am Anfang leicht beginnt, wird zunehmend intensiv und geht unter die Haut. Absolut lesenswert - auch wenn’s Nerven braucht.