1933. Die NSDAP wird immer einflussreicher und das Leben in Deutschland ändert sich drastisch. So auch jenes der Brüder Otto und Walter von Dannenburg. Während Walter mit den Nazis sympathisiert, versucht Otto das familieneigene Pferdegestüt und sein Umfeld zu beschützen. Doch die Schlinge zieht sich immer mehr zu.
Der erste Teil von Roman Justs Reihe über die Familie von Danneberg bietet einen spannenden Einblick, in das Leben einer Familie während der Vorkriegszeit. Der Autor beschreibt nicht nur die persönlichen Diskrepanzen der beiden Brüder, sondern schafft es auch, deren inneren Wandel zu beleuchten. So kann die Leserschaft nachvollziehen, wie es aus politischen Gründen zu einem innerfamiliären Bruch kommen kann – ein Thema, das heute noch aktuell ist.
Spannend ist auch, wie der Autor den Plot und die historischen Gegebenheiten parallel laufen lässt. Das bietet einen detaillierten Überblick darüber, wie die Nazis langsam aber stetig an die Macht gekommen sind. Die beiden Erzählstränge etwas mehr miteinander in Verbindung zu bringen und aufzuzeigen, was die jeweiligen gesellschaftlichen Veränderungen für einen Einfluss auf die Familie hat, hätten den Lesefluss positiv beeinflusst.
Stilistisch hat die äusserst bildhafte, teilweise sehr blumige Sprache meinen Geschmack nicht ganz getroffen. Das ist aber mein persönliches Gusto und soll auf die Bewertung keinen Einfluss haben.
Zwanzig Jahre – 1933 ist ein gelungener Einstieg in eine Reihe, die noch viel Spannung verspricht.