1929 wird die 17-jährige Lenora Hope verdächtigt, ihre Familie und ihre Schwester auf grausame Weise ermordet zu haben. Seither geistert ein makabrer Vers durch die Gegend. Fast fünfzig Jahre später tritt die Pflegerin Kit ihren Dienst bei eben jener Frau an, die nach mehreren Schlaganfällen nur noch mithilfe einer Schreibmaschine kommunizieren kann. Lenora will Kit ihre ganze Geschichte erzählen – doch kann Kit ihren Worten wirklich vertrauen?
Dieses Buch zu rezensieren fällt mir nicht leicht. Auf der einen Seite hat mir die Geschichte gut gefallen: Der Schreibstil ist flüssig, die Atmosphäre düster und beklemmend, und die Charaktere sind spannend ausgearbeitet. Auf der anderen Seite hat mich etwas an der Geschichte gestört, ohne dass ich es genau benennen kann.
Doch der Reihe nach.
Etwa zur Mitte des Buches hatte ich plötzlich das Gefühl, die Handlung schon zu kennen, als hätte ich etwas Ähnliches bereits gelesen. Dadurch konnte ich einige Wendungen vorausahnen, was leider die Spannung im Mittelteil ein wenig dämpfte. Trotzdem zog das Buch zum Ende hin wieder deutlich an, und die finalen Enthüllungen haben mich überrascht. Vielleicht war es die Langatmigkeit in der Mitte oder eine gewisse Unglaubwürdigkeit in manchen Momenten, die mich gestört haben – ich bin mir nicht sicher.
Den Schreibstil habe ich sehr gemocht. Die Seiten flogen nur so dahin, und ich konnte mich wunderbar in die Figuren hineinversetzen und die düstere Szenerie lebhaft vor meinem inneren Auge sehen.
Was also bleibt? Trotz kleiner Schwächen ist Hopes End ein spannender Thriller mit einer packenden Atmosphäre und unerwarteten Wendungen. Wenn man düstere Geschichten mag, die mit psychologischer Tiefe und undurchsichtigen Charakteren punkten, ist dieses Buch eine klare Empfehlung.