Das Leben von Küchenmädchen Luzia ändert sich, als sie mit ihren Zaubern an einem Turnier teilnehmen soll, um die heilige Kriegerin des spanischen Königs zu Zeiten der Inquisition zu werden.
Diese Prämisse konfrontiert den Plot mit zwei Problemen: 1) Wie muss Magie funktionieren, um im erzkatholischen Spanien nicht als Teufelswerk gesehen zu werden? 2) Warum gibt es die Inquisition in einer Welt, in der verschiedene Arten von Magie real ist? Die beiden Punkte werden überhaupt nicht angegangen.
Nebst der Frage nach Religion, ist die soziale Stellung stets ein Thema. Wissen muss man dafür, dass (Edel-)Frauen im 15 Jahrhundert in Spanien keinen unbegleiteten Kontakt mit nicht verwanden Männern hatten. Das erschwert die Liebesbeziehung, die den Roman tragen sollte. Da Luzia nur eine Küchenmagd ist, kann ich hier ein Auge zudrücken.
Das Setting ist interessant. Kleider, Orte und Details werden wunderbar beschrieben. Leider zieht sich der Plot hin, bevor überhaupt etwas passiert und weder das Turnier noch die Inquisition sind besonders spannend.
Ich glaube, das Hauptproblem war, dass die Chemie der beiden Hauptpersonen zwar als Vertraute funktioniert, aber nicht als Liebespaar. Zudem bemitleidet sich Luzia ständig selbst und ist eine ausgesprochen passive Protagonistin.
Schade, Leigh Bardugos Bücher für Erwachsene funktionieren nicht für mich. Ich habe das Gefühl, dass sie teilweise verzweifelt versucht, sich durch expliziten Inhalt von Jugendliteratur abzuheben. Dieses Buch grenzt bereits an Grimdark-Fantasy.