Wer fühlt sich nicht mal müde und ausgelaugt? Erschöpft vom täglichen Allerlei mit Beruf und Privatleben? Die Autorinnen zeigen auf, wie man Gesundheit und Wohlbefinden in die eigene Hand nimmt, Stress abbaut, neue Gewohnheiten einübt und so zu mehr Selbstfürsorge kommt. Sie bieten auch Tipps für Achtsamkeitsübungen wie Yoga, Meditation oder Progressive Muskelentspannung.
Erster Eindruck: Das Cover finde ich leider nur mittelmässig gelungen; das Rot ist sehr präsent, zusammen mit der sehr grossen Schriftgrösse fast aufdringlich, und warum eine Comic-Katze abgebildet ist, erschliesst sich nicht auf den ersten Blick. Der englische Begriff „Self Care“ mag wohl gut klingen, aber ich hätte ihn durch „Selbstfürsorge“ ersetzt.
Das Buch gliedert sich in 6 Kapitel: „Selbstfürsorge lohnt sich“; „Das ist Selbstfürsorge“; „Was ist eigentlich gut für mich?“; „Raum für sich selbst schaffen“; „Jetzt bin ich dran!“; „Hilfe“. Bei meinem ersten Eindruck habe ich erwähnt, dass die Comic-Katze nicht selbsterklärend ist. Auf Seite 6 wird dann erläutert, was wir alle von Katzen lernen können.
Beim „Pflichtprogramm“ für Selbstfürsorge werden folgende fünf Säulen genannt: Ernährung, Bewegung, Regeneration, Stressmanagement und soziale Kontakte. Welche dieser Säulen sollte von mir vermehrt betrachtet werden? Gesunde Ernährung? Bewegung? Ich habe das Gefühl, es dürften alle ein bisschen mehr Zuwendung meinerseits vertragen…
Interessant fand ich die Erläuterungen über das „Transtheoretische Modell der Verhaltensänderung“, das von der Macht der Gewohnheit handelt. Früher hiess es, dass sich Gewohnheiten nach 3 Wochen einstellen. Hier jedoch wird von durchschnittlich 66 Tagen (mit grossen Abweichungen nach unten und oben) gesprochen, was deutlich länger ist.
Was erwarte ich von einem solchen Sachbuch? Sicherlich nicht DIE eine Lösung im Sinne von „Befolge A, B und C, und dann ist alles perfekt“. Nein, ich erwarte Denkanstösse und ich nehme mir bewusst Zeit, über meine Fragen zu „brüten“ und sie aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Viele der hier erwähnten Dinge waren mir nicht neu, aber es tat gut, sich diese wieder in Erinnerung zu rufen. Für mich bedeutet dies, mich wieder vermehrt um meine Selbstfürsorge zu kümmern, Ballast loszuwerden und auch mal Nein zu sagen. Ich muss herausfinden, welche Art von Selbstfürsorge für mich stimmig ist, denn das, was ich z.B. als entspannend betrachte, muss für jemand anderes überhaupt nicht passen. Hier ist gesunder Egoismus nötig. Von mir gibt es 4 Sterne.