Hugh ist seit dem tragischen Verlust seiner Eltern vor zwei Jahren total fixiert auf Enden. Er beschäftigt sich ausführlich mit ihnen und bewertet auf seinem Blog, wie beliebte Filme, Serien und Bücher ausgehen. Sein Alltag nimmt eine überraschende Wendung, als er bemerkt, dass seine Mitschülerin Olivia nach einem Sturz vom Dach erstaunlicherweise ohne Verletzung bleibt – sie scheinbar unsterblich ist. Diese Entdeckung weckt Hughs Neugier. Doch um mehr über sie zu erfahren, muss er ihr einen Gefallen tun und mit ihre nach New York fahren, um eine Kiste mit für sie sehr wichtige Dingen zurückzuholen.
Dafür leihen sie sich den Eis-Van von Hughs Schwester aus. Es beginnt ein turbulenter Roadtrip und ihr könnt euch schon vorstellen, dass nicht alles so verläuft wie geplant. Dabei beginnt Hugh zu verstehen, dass nicht die Enden allein wichtig sind, sondern vielmehr die Erlebnisse dazwischen, also wie es zu den Enden kommt.“This Is Not The End” konnte bei mir mit seinen kreativen Ideen und seinem humorvollen Stil punkten. Es gibt viele herzerwärmende und skurrile Momente, aus denen sich eine Geschichte entwickelt, die Fragen über Verlust, Unsterblichkeit und vor allem über den Sinn des Lebens aufwirft.
Molly Morris’ Schreibstil lässt sich auf der einen Seite angenehm flüssig lesen, ist aber auf der anderen Seite auch tiefsinnig, zum Teil beinahe philosophisch. Hugh und Olivia sind zwei äusserst interessante Protagonisten. Ihr Leben wird von Thema Tod beherrscht, aber so unterschiedliche Weise. Hugh’ Angst vor dem Tod, vor einem schlechten Ende schränkt sein Leben dermassen ein, dass er sich gar nicht traut, einfach zu leben. Und Olivia muss die Tatsache, dass sie unsterblich ist, immer wieder herausfordern, dass sie gar keine Angst mehr kenn.
Es ist interessant, mitzuverfolgen, wie die zwei unterschiedlichen Sichten aufs Leben aufeinanderprallen und wie die beiden Jugendlichen damit umgehen.
Aber es gibt auch einen Wermutstropfen. Mit der Unsterblichkeit von Olivia bekommt dieser Jugendroman einen Fantasy-Anteil, der aber eher etwas kurios umgesetzt wird. Er wird einfach als Faktum, das gegeben ist, angenommen und nicht wirklich genauer erklärt. Aber gerade weil dieses Jugendbuch so realistisch daherkommt, hat mich das doch etwas gestört.
Fazit:
tiefsinnig, humorvoll, skurril
“This Is Not The End” ist ein unterhaltsamer Jugendroman, der Fragen über Verlust, Unsterblichkeit und vor allem über den Sinn des Lebens aufwirft. Trotz einem Wermutstropfen konnte Molly Morris mit ihrer Coming-of-Age-Geschichte bei mir punkten.