Jeannette Walls hat mit diesem autobiografischen Roman ein berührendes Meisterwerk geschaffen. Sie erzählt die Geschichte ihrer Kindheit, die Beziehung zu ihren Eltern und wie sie ihr Leben im Erwachsenendasein meistert.
Alles beginnt damit, dass Jeannette ihre Mutter sieht, die gerade den Müll fremder Menschen nach Essen durchsucht. Vor lauter Scham versteckt sie sich im Auto und hofft nicht entdeckt zu werden. Als sie zu Hause ist und ihrem Verlobten von diesem Zwischenfall erzählt, beginnt sie ihm ihre Geschichte zu erzählen.
Ihre Eltern sehen das Leben mehr als Abenteuer und sind mit den Kindern immer unterwegs. Zum einten um vor den Behörden zu flüchten und zum anderen um den nächsten Gelegenheitsjob anzunehmen. Als ihr Vater, zu dem Jeannette ein sehr gutes Verhältnis hat, immer mehr dem Alkohol verfällt und sich ihre Mutter lieber der Kunst widmet, fängt die Familienidylle an zu bröckeln und das Abenteuer “Leben” wandelt sich immer mehr zu einem Überlebenskampf. Als die Situation immer mehr eskaliert, flüchtet Jeanette und fängt ein völlig neues Leben an. Zu ihren Eltern hält sie den Kontakt nur sehr sporadisch, zu sehr schmerzt die Erinnerung über das Geschehene.
Als ihr Verlobter ihre Eltern gerne kennen lernen möchte, lädt sie die beiden, die mittlerweile ein Haus besetzen, widerwillig zu sich nach Hause ein. Durch die Konfrontation droht die Situation erneut zu eskalieren - sie können nur wieder als Familie zueinander finden, wenn sie die Vergangenheit hinter sich lassen und einen gemeinsamen Neuanfang wagen.
Die Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Sehr berührend und emotional - ich war bei jeder Szene des Buches bei der Autorin und habe mit ihr mitgelitten und mit ihr mitgelacht. Eine Frau, die es zu bewundern gilt! Sehr lesenswert!