Der kleine Spielzeugladen in Friedrichstadt ist eine Institution. Nein, eigentlich ist Hein, der Inhaber, selbst die Institution. Als er verstirbt, bricht eine Welt zusammen, denn die Friedrichstädter haben sich immer beim traditionellen Weihnachtsbasar von Hein mit Weihnachtsgeschenken eingedeckt. Heins Grossneffe Ben soll nun Haus und Laden auflösen, aber vorher noch die verschiedenen Spielzeuge ausliefern. Nintje soll ihm dabei helfen. Ben hat nicht wirklich Zeit, denn er ist auf dem Sprung von Amsterdam nach Singapur, wo er künftig arbeiten wird. Aber die Situation bringt ihn zum Nachdenken. Ist das der Geist der Weihnacht?
Erster Eindruck: Mir gefällt das Bild, das sich von der Vorder- über die Rückseite des Buches zieht, sehr gut.
Als Ben in Friedrichstadt ankommt, scheint er in einer anderen Welt gelandet zu sein. Er wird gleich als Heins Grossneffe erkannt und geduzt – alle haben bereits auf ihn gewartet. Die drängendste Frage ist, ob der Weihnachtsbasar pünktlich stattfinden kann. Woher soll Ben das wissen?
Die Person, um die es hauptsächlich geht, ist bereits tot: Hein. Aber trotzdem ist er sehr präsent in dieser Geschichte. Ich fand es sehr berührend, wie er sich Gedanken um „seine“ Friedrichstädter gemacht hat, und immer das für sie passende Geschenk gefunden hat. Obwohl er wenig direkten Kontakt zu seinem Grossneffen Ben hatte, war er doch stets bestens über dessen Werdegang im Bilde. Er hat grosse Stücke auf ihn gehalten und ihn nicht umsonst als seinen Erben eingesetzt. Dies verursacht bei Ben ein schlechtes Gewissen, denn er hätte sich um einen besseren Kontakt bemühen sollen. Doch nun ist es zu spät. Kann er wenigstens den letzten Willen von Hein erfüllen? Und dessen Weihnachtsliste abarbeiten?
Mir hat das Buch sehr gut gefallen: Es ist ruhig und bringt einen zum Nachdenken über Sinn und Unsinn des Lebens. Es hat sich flüssig lesen lassen und war mit seinen nur 192 Seiten auch kurzum abgeschlossen. Von mir gibt es 4 Sterne.