Robert Harris Konklave gewährt einen Blick hinter die Kulissen einer Papstwahl und bietet seinen Lesenden ein Buch voller Machtspiele, Intrigen und überraschender Wendungen. Der Roman besticht durch eine dichte Atmosphäre, die ab Beginn des Konklave herrscht und eine packende Darstellung, des von der Öffentlichkeit abgeschotteten und geheimnisvollen Prozesses.
Als Leserin die wenig mit der katholischen Kirche vertraut ist, gestaltete sich der Einstieg für mich zunächst schwierig. Begriffe, Rituale und die Hierarchien der katholischen Kirche wirken zunächst fremd und erfordern Geduld, da diese gerade in den ersten Seiten Überhand nehmen. Doch wer sich darauf einlässt, wird mit einem spannenden Politthriller belohnt, der weit über religiöse Themen hinausgeht und universelle Fragen nach Macht und Moral aufwirft.
Empfehlen würde ich das Buch Lesenden, die schon immer einmal einen Blick hinter die Kulissen einer Papstwahl werfen wollten, denn Harris gelingt es diese Hintergründe mit einer spannenden Handlung zu verweben.
Nichtsdestotrotz wirft der Roman für mich zwei große Fragen auf: Würden die im Buch beschriebenen Taten tatsächlich Konsequenzen haben? Und ist ein solcher Ausgang in der Realität denkbar? Diese offenen Fragen regen im Verlaufe des Buchs und auch nach dem Lesen immer wieder zum Nachdenken an.
Konklave ist ein Buch, dass sich nicht leicht konsumieren lässt, belohnt jedoch Geduldige mit einer komplexen und atmosphärischen Geschichte, die Kirchenkritik, Machtspiele und persönliche Schicksale miteinander verbindet.