Frank Schätzing geht in seinem erstmals 1995 erschienenen historischen Spannungsschinken direkt in die Vollen: Mord, Intrigen und Verfolgungsjagden packten mich von der ersten Seite an. Die Handlung umfasst nur fünf Tage im September 1260 und die haben es auch nach dem spannungsgeladenen Auftakt in sich. Köln befindet sich mitten im Bau des berühmten Doms, die Kreuzzüge toben seit gut 160 Jahren um die Stadt am Rhein und die politische Lage in Europa und dem Erzbistum ist mehr als instabil.
In Form des scharfzüngigen Jaspar Rodenkirchen erhalten nicht nur die anderen Figuren sondern auch wir zwischen den actiongeladenen Szenen Geschichtsunterricht. Ich kann nicht behaupten, dass ich immer alles davon verstanden hätte, aber das tat meiner Faszination keinen Abbruch.
Frank Schätzing baut den Roman geschickt auf, wechselt handlungsreiche Episoden ab mit monolog-/dialogreichen, er wechselt die Perspektiven, setzt Cliffhanger und erweckt das mittelalterliche Köln/Europa vor unserem inneren Auge zum Leben.
Mit «Helden», dem erst kürzlich veröffentlichten Folgeband, dürfen wir uns erneut an Jacops Fersen heften. Ich freu mich schon drauf.