Connor Bennett, der taffe Anwalt in Manhattan, hasst es zu warten, ebenso wie lahme Entschuldigungen. Und er hasst die Weihnachtszeit. Als sein Auto mit einer Radfahrerin kollidiert, versichert er sich kurz, dass sie wohlauf ist, drückt ihr seine Visitenkarte in die Hand und fährt weiter. Er konnte nicht ahnen, dass er diese Frau, Rachel, kurzum wiedersehen würde: sie ist Kuscheltherapeutin und seine Mutter hat ihm einen Entspannungstermin gebucht. Diese unfreiwillige Begegnung will Connor nur so schnell als möglich hinter sich bringen…
Erster Eindruck: Das Cover ist auffällig, entspricht aber nicht so meinem Geschmack. Ich mag es nicht, wenn anhand des englischen Titels nicht ersichtlich ist, dass es sich um ein deutsches Buch handelt.
Connor ist ein Workaholic, wie er im Buche steht. Er ist fachlich wohl topp, aber zwischenmenschlich ziemlich eingerostet. Seit seine Freundin ihm vor vier Monaten den Laufpass gegeben hat, steht er – so die Aussage seiner Mutter, die zugleich Chefin der Familienkanzlei ist – neben sich. Interessant, dass seine Mutter eine Kuscheltherapeutin bucht. Als ich las, dass jemand gegen Geld mit fremden Menschen kuschelt, hat es mich schier geschüttelt. Ich war da ganz bei Connor, der es nicht so mit übermässigem Körperkontakt mit Fremden hat. Es war sehr witzig, als er von seiner Mutter zum Termin gebracht wurde und sie sich in die Küche setzte, um sicherzustellen, dass er die Stunde da bleibt. Rachel hat bisher nicht viele Kunden, daher ist sie für jede Empfehlung dankbar. Wenn sie sagt, welchen Job sie ausübt, muss sie diesen jedes Mal genauer erläutern, um sich zum horizontalen Gewerbe abzugrenzen. Schon allein aus diesem Grund würde ich so etwas niemals-nie-unter-keinen-Umständen machen wollen. Die Bezeichnung „Aktivierung von Rezeptoren durch Umarmungen“ macht es nicht viel besser.
Connor muss zugeben, dass an dieser Entstressungssache wohl doch etwas dran ist. Aber zugleich fühlt er eine gewisse Spannung. Oder ist es Anziehung? Von Rachel? Als er beginnt, sich etwas zu entspannen, platzt eine Bombe: sein verstorbener Vater hatte eine Zweitfamilie!
Die Geschichte war sehr unterhaltsam und ich sah diese vor meinem inneren Auge wie einen Film ablaufen. Ein bisschen kitschig, etwas übertrieben, ein wenig märchenhaft, aber das darf es bei mir zur Weihnachtszeit auch mal sein. Von mir gibt es 4 Sterne.