In einem schäbigen Hotel an der Ostsee kreuzen sich die Wege von Dante, Rofu, Mimi und Novelle. Sie alle haben ihr Päckchen zu tragen und sind irgendwie auf der Flucht. Dante ist auf der Flucht vor seinem Leben, weil es ihm nie gelungen ist Entscheidungen zu treffen. Rofu ist über das Mittelmeer geflohen und musste auf seinem Weg so einiges mitansehen. Mimi ist irgendwie auf der Flucht vor der Polizei und Novelle flieht regelmäßig in Alkoholexzesse.
Auf einem gemeinsamen Ausflug lernen sich die Vier besser kennen und langsam Schritt für Schritt beginnen sie sich einander zu öffnen. Nach einem speziellen Ereignis machen sie sich wieder auf den Weg und treten eine gemeinsame Reise an, die sie in ein neues Leben bringen soll. Welches auch immer auf sie warten wird.
Mit diesem Buch machen wir uns auf den Weg mit vier Fremden, die wir anfangs überhaupt nicht verstehen. Seite für Seite bringt uns der Autor die Facetten der Persönlichkeiten näher und wir erfahren stückchenweise was sie zu den Leuten gemacht hat, die sie nun sind. Sie lernen langsam wieder zu vertrauen und beginnen zu erkennen, dass man Familie auch finden kann. Sie stehen für einander ein und beginnen sich dabei selbst zu finden.
Auf ihrem Weg thematisieren sie die verschiedensten Problematiken und das wirkt manchmal leider etwas aufgesetzt. Hier hat der Salih Jamal vielleicht ein bisschen zu viel reingepackt. Das wird allerdings durch die Eloquenz des Autor wieder wettgemacht. Seine Sprachbilder sind beeindruckend, emphatisch und anschaulich. Das macht das Buch zu einem vielversprechenden Debüt. Auch wenn mir inhaltlich nicht immer gefällt, wie sich die Handlung entwickelt, bleibt das Buch sprachlich durchgängig auf einem sehr hohen Level.
Mich macht das Buch definitiv neugierig auf das nächste Buch aus der Feder von Salih Jamal. Und es wartet auch bereits auf meinem SuB.