Wien 1928, die Nachwirkungen des ersten Weltkrieges sind nach wie vor spürbar. Die junge Elsa Sonnenstein studiert an der Universität Psychologie und Pädagogik. Zusammen mit ihrer Familie, zu der ihre Grossmutter, ihr Onkel, ihre Mutter Lotte, ihr Vater Jakob und ihr Bruder Conrad gehören, lebt sie zusammen unter einem Dach in einem grossen Palais. In ihrem Studium trifft sie auf Mitstudenten die nicht alle aus wohlbehüteten Verhältnissen kommen und Vorurteile gegen die reiche Gesellschaft haben. Elsa versucht gegen diese Vorurteile anzukämpfen und das Erziehungswesen zu verbessern. Sie ist begeistert von neuen Ansätzen und Ideen und setzt diese auch in die Tat um. Ihre Offenheit für Neues und ihren Kampfgeist hat sie von ihrer Mutter geerbt, die in jungen Jahren ebenfalls bereits gegen Vorurteile gekämpft hat. Ihre Geschichte wird im ersten Buch (Lottes Träume) der Familiensaga beschrieben.
Während einer Auszeit bei ihrer Tante Emma stösst Elsa auf ein Familiengeheimnis, dass die Familie verändern wird. Auf der Suche nach ihrem grossen Glück hat Elsa zudem einige Stolpersteine aus dem Weg zu räumen, sei dies im privaten oder auch im schulischen Bereich.
Elsa’s Geschichte ist sehr spannungsvoll beschrieben und das Buch kann nicht mehr weggelegt werden, bis die letzte Seite erreicht ist. Elsa als Person wächst dem Leser ans Herz und man fiebert mit, was als nächstes passieren wird und ob Elsa ihr Glück finden wird. Auch Moritz, ein Studienkollege von Elsa kommt sehr sympathisch an. Spannend fand ich zu erfahren wie es Lotte zwischenzeitlich ergangen ist. Der erste Weltkrieg hat die Familie sehr geprägt und die Auswirkungen spielen in der Handlung eine sehr zentrale Rolle.
Durch die sehr authentischen Beschreibungen von Wien im Jahre 1928, hat man als Leser das Gefühl vor Ort zu sein. Beate Maly hat es geschafft die damaligen Umstände sehr genau zu beschreiben und die Gegensätze zwischen Arm und Reich aufzuzeigen.
Elsas Glück ist natürlich jedem zu empfehlen, der bereits Lottes Träume gelesen hat und sich dafür interessiert wie die Familiengeschichte weitergeht. Jedoch ist es auch für jene Leser empfehlenswert, welche die Geschichte von Lotte nicht gelesen haben, sich jedoch für Familiengeschichten in der Vergangenheit interessieren. Das Buch lässt sich sehr gut lesen, ohne dass das erste Buch gelesen wurde.