Kate hat es nicht so mit den royalen Herrschaften oder deren Gepflogenheiten. Daher ist sie auch nur mässig interessiert, eine Freundin zu einer Führung auf Windsor Castle zu begleiten. Als sie sich kurzzeitig aus der Gruppe zurückzieht, verläuft sie sich im Schloss und landet in der Küche bei einer alten Dame namens Betty. Auf ein gemeinsames Teetrinken folgt ein Pub-Besuch und sogar noch eine Übernachtung, bevor sich ihre Wege wieder trennen…
Erster Eindruck: Ein wahrhaft royales Coverbild – gefällt mir sehr gut.
Kate ist ein Underdog – so sagt sie zumindest selbst. Und ein Underdog wie sie hat in der Klassengesellschaft des Vereinigten Königreiches unten zu bleiben. Ein Schlossbesuch ist ihr deshalb zuwider. Aber der Freundin zuliebe sagt sie zu. Da sie ein dringliches Bedürfnis hat, will sie nur mal kurz austreten. Und findet den Weg zur Gruppe nicht mehr. Das ist unglaubwürdig, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man in diesem Schloss einfach mal so „ausscheren“ kann, ohne dass es Mitarbeitende hat, die einen daran hindern würden. Nun gut. Weiter. Der Weg führt zu Betty in die Teeküche, wo sie von der älteren Dame auch gleich einen gepflegten Beuteltee kredenzt erhält. Die beiden unterschiedlichen Frauen kommen ins Gespräch und verstehen sich – trotz aller Unterschiede – sehr gut.
„Manche Dinge erkennt man besser aus der Entfernung.“ (Betty)
Was will mir die Geschichte – bzw. die Autorin – eigentlich sagen? In der Original-Inhaltsbeschreibung steht „Vom Zauber des Zufalls – und den wahren Genüssen im Leben“. Das klingt in der Tat wunderbar, aber für mich war die Geschichte leider einfach nur unrealistisch und zu weit hergeholt. Auch nachdem ich mich von der Realität verabschiedet hatte, wurde die Erzählung für mich nicht besser und ich war dankbar, als die 160 Seiten zu Ende waren. Meinerseits leider keine Leseempfehlung; schade.