Maxim Leo entführt uns an der Seite von Marc und Nele zeitlos in unsere eigene Jugend zurück, in die Unsicherheit, die mit dem Erwachsenwerden, dem eigenen Körper, unserem Selbst- und Fremdbild einhergeht. Ich musste immer wieder Lachen beim Lesen und hatte dauernd das Bedürfnis, dieses schmale Büchlein laut vorlesend mit anderen Menschen zu teilen. Gleichzeitig nimmt uns Leo mit in die Zeit der Wende. Wehmütig und nostalgisch ist der Ton, in dem Nele und Marc abwechselnd und je in der ersten Person von der Aufbruchsstimmung der damaligen Zeit im geteilten Berlin und ihrer Liebe erzählen.
Kat Menschik hat auch diesen Band der von ihr initiierten Reihe «Lieblingsbücher» illustriert. In verschiedenen Graustufen stellt sie Szenen der Erzählung dar, fängt Momente ein und lässt sie lebendig werden. Farbtupfer bildet das kontrastierende Pink. Spannend ist, wie die Umrandung des Textes im Verlauf des Büchleins immer durchlässiger wird und Menschik so unauffällig den Zerfall darstellt.
Fadenbindung, Leseband und Farbschnitt – auch daran ist erkennbar, dass diese Geschichten «Lieblingsbücher» der Illustratorin sind. Und ich muss sagen, es kommt auch bei mir auf die Liste der Lieblingsbücher.