Mariann Bühlers Debüt ist ein Roman zum Entschleunigen, in dem sich mit jeder erneuten Lektüre etwas entdecken lässt, was uns vorher entgangen ist.
Wie im Titel überlagern sich hier drei Erzählstränge. Was die verwitwete Bäckersfrau Elisabeth, der Bauer und Junggeselle Alois und die Frau, die mit «Du» angesprochen wird und uns so am nächsten ist, miteinander gemein haben, ob sie überhaupt etwas verbindet, das erfahren wir Schicht für Schicht, Seite für Seite. Bühler schaut bei allen drei Figuren in Gegenwart und Vergangenheit und legt so weitere Ebenen frei. Sie zeigt, wie wir uns im Verlauf des Lebens verändern. In kurzen, poetisch anmutenden Einschüben zwischen den Kapiteln wirft sie passenderweise dazu einen Blick auf die Erdgeschichte jenes Fleckchens irgendwo in den Alpen, wo der Roman angesiedelt ist. Denn so wie wir uns im Verlauf unseres Lebens verändern, verändert sich die Landschaft um uns herum, wenn auch über einen weitaus längeren Zeitraum.
Hier ist alles im Wandel begriffen, am Fliessen. Darin liegen Trost und Zuversicht und bei aller Bewegung eine gewisse Beständigkeit und Zuverlässigkeit.
Ein sorgfältig geschriebener Roman, der Kraft schenkt und der mich bereichert hat.