Der autobiografische Roman führt uns vom Aargau nach Trinidad-Tobago. Der Tiefblick führt aber auch weiter in koloniale Abgründe und indische Kontraktarbeiter-Situationen.
Marin R. Dean präsentiert ein persönliches Buch aus seiner Vergangenheit. Es wurde sprachlich geschickt aufgestellt und sein Leben wird durch das multikulturelle Erbe seiner Mutter bzw. Vater und Verwandten aufgerollt. Er findet ein Fotoalbum nach dem Tode seiner Mutter und geht seiner Vorgeschichte nach und forscht.
Im Kern des Buches vernimmt man gekonnt über seine Mutter, seinen Vater mit indischen Wurzeln und den vielen Verwandten. Parallel dazu erfährt der Leser auch eine Art Zeitgeschichte, sozialpolitische Hintergründe sowie Alltagsriten. Das Stichwort Kolonialismus der Briten taucht immer wieder schmerzlich auf. Wir erfahren auch später über sein Aufwachsen auch mit seinen Grosseltern (Grossmutter aus Rügen, Grossvater ein typischer Schweizer). Auch in der Schweiz war der Alltagsrassismus präsent. Warum Tabak und warum Schokolade als Buchtitel stehen, erfahren wir im Buch. Nach und nach öffnet sich seine Vergangenheit und für den Schriftsteller war es sicherlich eine Art Verarbeitung. Wir Leser durften diesen Geschehnissen und Hintergründen beiwohnen und vieles erfahren – historisch wie persönlich.
Mir hat das Buch gut gefallen, habe viel gelernt (historisch und kulturell) und mir ist viel bewusst geworden, darum kann ich es sehr empfehlen.