Deborah Levy träumt von einem eigenen Haus, mit Garten, Granatapfelbaum, einem kleinen See mit Boot. Im realen Leben bewohnt sie eine kleine Wohnung in einem heruntergekommenen Haus mit dunklen Fluren. Immer wieder fügt sie ihrem Traumhaus Neues hinzu. Als Schriftstellerin lebt sie ein Leben zwischen Einsamkeit, interessanten Begegnungen und dem Auszug ihrer jüngsten Tochter. Begegnungen, Anlässe, Gedanken und Gespräche wechseln sich ab, wie so ein Leben eben läuft. Der rote Faden sind ihre Gedanken und teils ironischen Bemerkungen zum patriarchalen Gehabe auch in Literaturkreisen, zur Rolle und Geringschätzung der Frauen (eine schöne Szene beschreibt die Begegnung mit einem überheblichen Gockel). Und dann bereitet sie sich auf ihren 60. Geburtstag vor, unschlüssig, ob sie sich freuen oder fürchten soll. Schliesslich feiert sie eine Party in Paris, wo sie dank einem Schreibstipendium ein halbes Jahr das Leben geniesst und fühlt sich wohl dabei. Das Traumhaus findet sie in Griechenland, allerdings nur für einen Ferienaufenthalt. Und doch scheint sie am Ende ihres Episodenromans zufrieden, man könnte sagen eine «gestandene Frau».
Leicht und humorvoll geschrieben aus dem Alltag einer Schriftstellerin, die im ihren Platz in der männerdominierten Gesellschaft erfolgreich kämpft.