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Rezension zu Gilded: Die Versuchung des Goldes - Marissa Meyer
|Band 1| ArsEdition| Erschienen am 30.09.2024 | 576 Seiten | 3.5 Sterne
Serilda ist eine begabte Geschichtenerzählerin. Aber in einem Reich, in welchem Fantasie mit Lügen gleichgesetzt wird, macht sie ihr Talent zur Aussenseiterin. Doch dann geschieht etwas, was ihr niemand je glauben wird: In einer verhängnisvollen Nacht kommt Serilda der Wilden Jagd in die Quere und verärgert damit den Erlkönig. Um sich aus der Affäre zu ziehen, behauptet Serilda, dass sie Stroh zu Gold spinnen könne. Daraufhin gerät sie noch mehr in die Bredouille, da der Erlkönig sie auf sein schauriges Schloss verschleppt…
Ich habe mich sehr auf die neue Geschichte der Märchen-Queen Marissa Meyer gefreut. Gerade auch, da es sich bei Gilded um eine Adaption des Märchens von Rumpelstilzchen handelt, welches mich schon immer fasziniert hat. Leider konnte mich die Handlung jedoch wenig überzeugen. Der Anfang war zwar vielversprechend und durch den Schreibstil der Autorin wird man schnell in die düstere Welt von Märchenfeld gezogen. Allerdings gab es zwischen den durchaus interessanten Passagen immer wieder Längen, die mein Lesevergnügen geschmälert haben. Das Setting vom schaurigen Gruselschloss konnte mich trotz detaillierter Schilderungen (oder vielleicht gerade deswegen?) nicht überzeugen. Handlungstechnisch ist auf knapp 600 Seiten für meinen Geschmack auch zu wenig passiert. Allerdings hat mich beeindruckt, wie gerade gegen Ende hin viele augenscheinlich lose Fäden miteinander verknüpft wurden.
Serilda ist ein Charakter, den ich ganz gerne mochte. Sie und Gild, welche sich nach und nach besser kennenlernen, sind ein süsses Paar und es hat mir Freude bereitet, zu beobachten, wie sie sich langsam annähern. Das Geheimnis rund um Gild war zwar spannend, jedoch recht schnell durchschaubar. Den Erlkönig fand ich als Antagonisten interessant, welcher immer wieder durch sein grausames Handeln seiner Rolle alle Ehre macht.
Abschliessend muss ich leider gestehen, dass mich die Geschichte nicht so abholen konnte, wie erhofft. Es hab viele gute Ansätze und auch spannende Handlungsverläufe, allerdings aber immer wieder grosse Längen dazwischen. Diese haben meine Lesefreude deutlich geschmälert. Wer sich für eine Märchenadaption mit viel Liebe zum Detail und einem gemächlichen Erzähltempo begeistern kann, dem würde ich die Geschichte dennoch empfehlen.