Das Buch ist ein beeindruckendes, aber auch herausforderndes Buch, das tief in Themen wie Identität und familiäre Traumata eintaucht. Die dichte Sprache und surrealen Bilder schaffen eine Atmosphäre, die die innere Zerrissenheit der Protagonistin spürbar macht. Die wechselnden Erzählperspektiven und die Sprünge in der Handlung sind zwar anfangs ungewohnt, aber gerade diese stilistischen Eigenheiten verstärken das Gefühl der Verlorenheit und der Suche nach sich selbst.
Allerdings bleibt das Ende hinter den Erwartungen zurück. Nach der intensiven Reise durch die Abgründe der Familiengeschichte wirkt der Schluss seltsam unbefriedigend, fast als ließe er die Figuren und die Lesenden im Unklaren zurück. Wer sich auf die ungewöhnliche Struktur und Erzählweise einlassen kann, wird dennoch eine berührende und nachdenkliche Geschichte erleben, auch wenn das Ende eher enttäuscht.