Nina kommt nach Juist, aber der Grund ist kein freudiger: Sie hat ihren Onkel verloren, der ihr sein Hausboot hinterlassen hat. Sie will sich eine Auszeit gönnen und überlegen, wie es genau für sie weitergehen soll. Es stellt sich heraus, dass es um das Hausboot nicht gut steht, zudem muss es vom aktuellen Liegeort weg, wie ihr Hafenmeister Morten mitteilt. Aufgrund der ersten Begegnung der beiden hätte man nicht angenommen, dass sie sich näherkommen. Doch so ist es. Aber kann aus ihnen etwas werden? Nina ist nur auf der Durchreise…
Erster Eindruck: Auf dem Cover ist ein Hausboot mit einem Weihnachtsbaum auf dem Bug – das gefällt mir, nur der Schlitten sowie die Geschenke sind für mich nicht passend.
Nina und Morten sind in ihren 40ern. Das hat mir schon mal sehr gut gefallen. Beide haben schon einiges erlebt, sowohl in der Ferne als auch auf Juist. Nina will nur innehalten und hofft, in dieser Zeit auf die Zusage auf ihre Stellenbewerbung in Island. Morten ist sehr heimatverbunden und liebt seine Insel. Er war zwar auch weg, aber er weiss, dass er nach Juist gehört.
Das Hausboot ist in keinem guten Zustand, denn es ist in die Jahre gekommen und es wurde lange nichts mehr daran gemacht. Nina hat keine Ahnung, wo sie anfangen soll, zu renovieren. Oder ist es bereits eine Restauration? Sie sieht ein, dass sie eine fachliche Einschätzung und Hilfe benötigt. Morten ist der Richtige. Also selbstverständlich nur für das Fachliche, nicht etwa für Nina persönlich. Sie will keine Beziehung. Natürlich nicht.
Nina ist ein grosser Strickfan und hat so gut wie immer etwas auf den Nadeln. Wer hätte gedacht, dass sie in Mortens Schwester eine Gleichgesinnte findet? Und diese ihr vorschlägt, das Hausboot zu einem Wollboot umzugestalten?
Für mich war es das erste Buch der Autorin Felicitas Kind (bzw. der hinter diesem Pseudonym steckenden Damen), insofern habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Ich fand es sehr schön, wie Nina in Juist aufgenommen wurde. Ihre Zweifel, wie es für sie weitergehen würde, waren gut spürbar, ebenso die Heimatliebe von Morten oder auch die Weihnachtsstimmung. Von mir gibt es 4 Sterne.